4 Jahre Leipzig. 2 Jahre davon in dieser Altbauwohnung. Und ich bereue nicht eine einzige Sekunde meine Entscheidung. Weder die Entscheidung zurück nach Leipzig zu gehen, noch die Entscheidung nochmal innerhalb von Leipzig umgezogen zu sein.
Meinen Mann zu verlassen, hat ganz viel in mir freigesetzt und nach all dieser Zeit spiegelt sich das in meiner Persönlichkeit und auch in meiner Art zu leben wieder. Das hat natürlich einen Moment gebraucht, aber dieses Gefühl des „bei mir angekommen seins“ geht einfach nicht mehr weg. Ein Zustand, den ich sehr genieße und wertschätze.
Es hat aber gute 3 Jahre in Anspruch genommen mich wohnlich zu finden. Ich war überfordert mit dem Überangebot, die die Stadt bietet und wusste eigentlich gar nicht so richtig, wo ich mich wiederfinden möchte. Also habe ich das gemacht, was ich schon immer gemacht habe… ich habe einfach angefangen und mich ausprobiert und es wurde besser und besser.
In mir schlummert so ein kleiner Teufel, der sich immer meldet, wenn irgendwas nicht stimmig ist und diese kleinen Gedanken setzen sich bei mir im Kopf immer fest und dann rattern sie und rattern sie.
Als ich mich im Wohnzimmer für die Farbe Petrol an der Wand entschied, war mir völlig klar, dass dies kein Dauerzustand bleibt. Ich liebe Farben, aber sie strengen mich irgendwann an und werden mir einfach zu viel. Eigentlich wollte ich die Wand schon im vergangenen Sommer ändern, hatte aber weder Zeit, noch Muse, noch Ideen. Also ließ ich erstmal alles so.
Seit diesem Frühjahr kam der Wunsch nach „Wandveränderung“ ganz intensiv zurück. Die Entscheidung war nicht ganz einfach, weil ich viel Arbeit in den Anstrich der Hemnes Vitrine gesteckt hatte und ich mir nicht sicher war, ob sie einen würdigen Abnehmer finden würde. Auch das spielt für mich tatsächlich eine Rolle… an wen kann ich weitergeben, was bei mir „ausziehen“ soll…
Die Auswahl der Wandfarbe war gar nicht das Problem. Für mich war klar, dass ich Ruhe und einen Naturton wollte. Aber die Lösung folgender Fragen, beanspruchten Zeit:
- Wie möchte ich den Teil des Wohnzimmers gestalten?
- Was mache ich mit dem Inhalt der Vitrine (Thema Stauraum)?
- Kann ich meine Deko weiter verwenden?
- Was stelle ich an die Wand?
Mein Wohnzimmer ist nicht groß. Es sind gerade mal 19 qm. Das wirkt auf Fotos immer anders. Die zu gestaltende Wand, befindet sich unmittelbar hinter meinem, sehr wuchtigen, Ikea Sofa (was ich aber maximal liebe). Alles, was also an diese Wand kommt, darf nicht zu tief sein, weil es sonst total aneinandergeklatscht aussieht.
Alles, was mir gefiel, war immer so um die 45 – 50 cm tief und das ist einfach zu breit für mein Wohnzimmer an dieser Stelle. Ich träume schon seit Jahren von diesem Ikea Schrank aus der Stockholm Serie, aber ich würde ihn nur kaufen, weil ich ihn haben will… ohne Vernunft und Verstand. So, wie das Wohnzimmer im Augenblick gestaltet ist, passt er nicht wirklich rein und ich wollte nicht das ganze Wohnzimmer, sondern nur den Look der Wand hinter dem Sofa verändern.
Und dann waren mir viele Möbel einfach viel zu teuer. Ich mag es schön und ich mag auch qualitativ hochwertige Möbelstücke, aber nicht alles braucht ein teures Designer-Label. Aber umso mehr man sich auf diesem Markt auskennt, umso schwerer wird es, sich nicht in teure Designerstücke zu verlieben. Der ein oder andere Klassiker macht nämlich tatsächlich sehr viel Sinn… vor allem auf lange Sicht.
Auf meiner Suche bin ich immer wieder bei Car-Möbel gelandet und dort bei dieser Konsole hängengeblieben. 139 Euro fand ich sehr fair und im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich habe trotzdem ein paar Wochen überlegt und bin immer wieder zum Shop zurückgekehrt und als der Rest für mich klar war, bestellte ich.
Ich bestelle Möbel, die ich nicht kenne, nicht gern online. Da kann man ganz schön auf die Nase fallen und die Rücksendung ist meist aufwendig. Aber die Konsole kam an und entsprach zu 100% meinen Vorstellungen. Noch lieber wäre mir ein antikes Stück vom Flohmarkt, aber da hatte ich bisher kein Glück.
Was habe ich mit dem Inhalt der Vitrine gemacht?
Diese Frage erreichte mich ganz oft.
Aber Ihr glaubt gar nicht, was es ausmacht, wenn man Schränke aufräumt und konsequent aussortiert. Und bei mir ist es tatsächlich so, dass viele Dekoelemente für die Fotografie im Job da sind. Sie haben mit meinem herkömmlichen Alltag nicht viel zu tun und da ich ja – gemeinsam mit Katharina – ein Büro bezogen habe, konnte ich alles, was mit meiner Arbeit zu tun hat, im Büro unterbringen und das ist eine riesengroße Erleichterung.
Außerdem bin ich beim Kauf von Deko super kritisch geworden. Früher ist viel schneller mal irgendwas im Korb gelandet, mittlerweile reicht es mir (fast immer) einfach nur mal zu gucken und mich an den schönen Dingen in den Läden zu erfreuen, aber ich kaufe nichts. Auch das ist eine riesengroße Erleichterung… für die Schränke UND! den Geldbeutel.
Ich konnte also tatsächlich den Inhalt – sinnvoll und problemlos – auf die Fächer meines TV-Boards und die restlichen Staumöglichkeiten meiner Wohnung verteilen.
Die Dekoration der Wand und der Konsole!
Ich mag die Deko in meinem Wohnzimmer und für meine Begriffe, bedurfte es hier keiner großen Veränderung. Ich wollte unbedingt alles wiederverwenden können. Der Kauf der braunen Vasen von H&M war einer meiner Glücksgriffe im vergangenen Jahr und vermutlich stehen sie bis in alle Ewigkeiten da.
Lediglich die alte Lampe passte nicht mehr wirklich, aber auch hier wollte ich keinen Schnellschuss machen. Ich suchte mich immer mal durch das Internet, landete aber immer wieder bei exorbitant teuren Designerleuchten.
Louis Poulsen oder auch Gubi haben es mir sehr angetan… (einmal laut seufzen) und dann fällt es mir immer schwer – gedanklich – aus dieser Nummer wieder rauszukommen.
Und eigentlich wusste ich gar nicht so richtig was ich suche, also als Lampe. Ich mag es nämlich sehr unterschiedliche Lampen-Modelle in der Wohnung zu haben und ja… irgendwie tat ich mich hier einfach schwer.
Mit ganz vielen Dingen ist es ja so… sie finden DICH! Denn letztendlich stand dieses wunderbare Stück „Licht“ von Riviera Maison im Schaufenster eines kleinen, zauberhaften Einrichtungsladens in Leipzig.
Sie war schon ein wenig angestaubt und offensichtlich wollte sie keiner, denn auch der Preis war um 50% reduziert. Aber mit mir und dieser Lampe war es Liebe auf den ersten Blick und so kaufte ich mir für ungefähr 60 Euro ein Stück „Lichtglück“ in meiner geliebten Heimatstadt. Ich bin davon überzeugt, dass sie mich seitdem täglich anlächelt… also die Lampe… (und ich lächle selbstverständlich zurück).
Bis auf das New York Bild sind die beiden anderen Bildern meine eigenen Fotografien und ja, ich platze jedes Mal vor Stolz, wenn mich jemand fragt, wo ich diese Bilder gekauft habe…
Die Wandfarbe!
Für „Alpina Feine Farben“ habe ich mich aus rein praktischen Gründen entschieden. Ich mag diese vorgefertigten Eimer und ich liebe die Farbtöne. Ich wollte gern einen natürlichen Ton, der in die Richtung grau/braun geht.
Dieser Ton hier, nennt sich „Dichter der Erde„. In den Katalogen von Alpina ist der Farbton sehr sehr dunkel dargestellt, fast schon ein dunkelbraun… das ist wirklich irritierend. Wir sind dann mit der Farbkarte ins Tageslicht (ganz wichtig) gegangen und haben uns daraufhin für diesen Farbton entschieden und lagen goldrichtig damit. Ausgehend von der Farbdarstellung im Katalog, hätte ich mich ganz sicher falsch entschieden.
An der Qualität der Alpina Farben lässt sich rein gar nichts aussetzen. Ich habe sie schon mehrfach gekauft und verwendet und bin super zufrieden. Wir mussten die dunkelblaue Wand tatsächlich nur einmal überstreichen.
Abgeklebt habe ich, wie immer, mit Frogtape.
Tipp: Nehmt Euch Zeit fürs Abkleben, seid genau und möglichst pedantisch und geht mit den Farbkarten aus den Baumärkten immer ins Tageslicht!
Nach der kompletten Veränderung der Wand, habe ich die ersten Tage gefühlte Stunden damit verbracht, mein Werk immer wieder anzugucken und mich zu freuen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sauwohl ich mich in meinem Wohnzimmer/in meiner ganzen Wohnung fühle.
Die DIY Vitrine habe ich übrigens über Ebay Kleinanzeigen verkauft und sie war nach 5 Minuten weg. Ich habe zig Anfragen innerhalb kürzester Zeit bekommen und die potentiellen Käufer wollten nicht mal meinen Preis verhandeln. Gekauft hat sie eine junge, sympathische Frau aus Leipzig, die auch direkt noch das angestrichene Wandboard mitgenommen hat. Es hat sich sehr gut angefühlt die beiden Stücke in diese Hände zu geben.
Nachfolgend liste ich Euch wieder alle Shoppingtipps auf einen Blick auf:
- Die Konsole bekommt Ihr bei Car-Möbel und zwar hier.
- Das Happiness Schild bekommt Ihr bei Maisons Du Monde und zwar hier.
- Pampasgras oder andere Dekogräser bekommt Ihr bei Blumigo und zwar hier.
- Die Ordnungsboxen sind IKEA und hier sind Alternativen erhältlich.
- Die Vasen sind von H&M und hier sind ebenfalls Alternativen erhältlich.
- Der gestreifte Plaid (ein Lieblingsstück von mir) ist von Tine K und z.B. hier erhältlich.
- Die Kerzenleuchter sind von Applicata. Eine große Auswahl bekommt Ihr z.B. hier.
- Mein Couchtisch ist der Menu Turning Table und hier erhältlich.
- Mein Sofa ist von IKEA heißt Färlöv. Ihr findet es hier.
- Die Bilder in der Ecke mit Sylt und New York sind von Mapiful.
- Der Ring an der Wand ist von Menu, nennt sich Pov Circle und kaufen könnt Ihr ihn z.B. hier.
- Die Lampe ist von Riviera Maison, Alternativen bekommt Ihr hier.
- Falls Ihr Interesse am Kauf meiner Bilder habt, dann schreibt mir einfach…
Ich hoffe, ich habe – weitestgehend – alles berücksichtigt, was Euch immer so interessiert. Alles aus diesem Beitrag sind selbst angeschaffte Stücke, vollkommen unabhängig von Kooperationen oder Kunden. Ich freue mich einfach diesen Beitrag – in meiner Dekosamstag Reihe – als Inspiration für Veränderung mit Euch teilen zu dürfen.
Habt ein schönes Wochenende.
Liebe Andrea,
vielen Dank für die Ideen, vor allem für den LINK zu den zwei Bildern. Hast Du das Herz auch
auswählen können, hatte ich jetzt nicht gefunden ?
Ich lese sehr gern in Deinem Blog, er ist super gestaltet und vor allem auch die Reiseberichte sind nicht nur gut formuliert, sie sind echt informativ und vermitteln Tipps.
Danke nach Leipzig ( sind wir oft am Cospudener See und im Cafe Kees )
herzlichst, Sabine
Autor
Liebe Sabine, Mapiful ist eine Alternative – offensichtlich gibt es dort keine Herzen. Den Shop, in dem ich die Bilder bestellt habe vor 2 Jahren, finde ich leider nicht mehr. LG Andrea
Liebe Andrea,
deine großartigen Deko Ideen sind mal wieder der Hammer. Ich lese mit voller Begeisterung deine Dekosamstage und gerade heute hast du mich inspiriert endlich auch mal wieder unserem Wohnzimmer einen neuen Look zu verpassen. Ich bin voller Tatendrang und würde am liebsten sofort starten.
Kannst du mir bitte noch eine Info geben, wo du diese schöne Tapete an der Fensterwand her hast.
Ich freue mich auf viele weitere Dekosamstage mit dir.
Schöne Grüße
Kerstin
Autor
Liebe Kerstin, vielen lieben Dank… das freut mich so sehr. Das ist ein Wallpaper (sehr schwierig zu verarbeiten und hat ein Maler gemacht). Dieses Wallpaper habe ich vor 2 Jahren mal von Tapeto bekommen, aber ich glaube das gibt es nicht mehr – ansonsten dort vielleicht einfach anfragen. LG Andrea
Die Konsole finde ich auch wunderschöne. Nur leider total in Wedelhöhe meines Hundes – blöd. Naturtöne dominieren auch bei uns und ganz ehrlich? Viel besser, viel ruhiger als das Petrol.
Liebste Grüße
Dani mit Inuki und Skadi
Liebe Andrea,
deinen Dekosamstag habe ich dieses Mal aufgesogen. Bei mir geht es nämlich gerade andersherum. Von den warmen Erdtönen in Richtung Moosgrün. Ich hoffe ich bereue das nicht.
Die Bilder mit den „Herzensorten“ sind genau das was ich noch gesucht habe und werden heute gleich bestellt.
Danke für die Mühe die du dir immer machst um andere zu inspirieren…..
Liebe Grüße
Heike
Autor
Liebe Heike – oh moosgrün finde ich auch ganz wunderbar. Sollte das in 2 Jahren noch modern sein, könnte das sicher mein Farbton werden. Viel Freud damit. Lg Andrea