Es ist noch zu früh um diesem Jahr die volle Dankbarkeit entgegenzubringen. Immerhin liegen da noch knapp 3 Monate vor mir und die werden es sicher in sich haben. Aber das habe ich auch von den letzten Monaten gesagt.
Mir wird immer mehr bewusst, wie sehr die vergangenen Jahre eine „Durststrecke“ waren. Allerdings nehme ich das erst jetzt wirklich wahr. Also jetzt, wo ich diese tiefe Bodenhaftung spüre. Die vergangenen 9 Monate waren so ziemlich die besten meines Lebens.
Weil ich mich frei machen konnte von den emotionalen Irrungen und Wirkungen meiner Trennung.
Weil ich Entscheidungen getroffen habe, die lange überfällig waren.
Weil ich diese innere Unruhe endlich hinter mir lassen konnte.
Und, weil ich trotz allem einen Weg mit meinem Mann gefunden habe…immer mit dem Fokus auf unseren Sohn und das zu erreichen bedurfte vieler Gespräche, vieler Tränen, vieler Türen die zugeknallt wurden. Ich wiederhole mich hier gern nochmal…wir hatten den Mut uns zu trennen und das war im Nachgang das beste, was uns passieren konnte. Nur so war es für uns möglich uns aus alten Mustern zu befreien…Muster, die uns negativ beeinflusst haben. Das hätte nicht funktioniert, wenn wir an uns festgehalten hätten. Wir hätten uns aus den falschen Gründen aneinander festgehalten und in einer Blase weitergelebt, die einfach nicht echt war. Steckt man in dieser Blase merkt man das meist gar nicht oder man will es einfach nicht wahrhaben.
Noch nie im ganzen Leben war ich so klar in meinen Bedürfnissen, dem was ich will und dem was ich nicht will. Ich bin nicht nur klar mit mir, sondern ich formuliere das auch. Ich kann das aussprechen und schaffe damit wiederum eine Basis. Für Klarheit braucht man manchmal Mut, aber mit jedem kleinen Schritt in diese Richtung wird man selbstsicherer und ganz wichtig….man beginnt sich selbst wertzuschätzen.
Das ist so, wie in den Spiegel zu gucken und sich gut zu finden.
Klarheit ist für mein Gegenüber manchmal nicht einfach. Und Klarheit darf man keineswegs mit Respektlosigkeit verwechseln. Schlägt man über die Strenge, muss man in der Lage sein das auch so zu formulieren und sich entschuldigen. Wir sind alle nur Menschen und hin und wieder von unseren Emotionen geleitet. Nicht jeder Tag ist wie der andere.
Eine ganz erstaunliche Erkenntnis prägt die vergangenen Monate. Nicht die Tatsache, dass ich mich FÜR etwas entschieden habe, hat mich weitergebracht, sondern das mich GEGEN etwas entschieden habe. Sinnigerweise entscheidet man sich in diesem Moment FÜR das persönliche Bauchgefühl und nichts hat sich je richtiger angefühlt für mich. Heißt also, in dem Moment, in dem man sich GEGEN etwas entscheidet, entscheidet man sich auch immer FÜR etwas. Es gibt also in jedem Fall eine Konsequenz der eigenen Handlung (im nächsten Leben werde ich ganz sicher Psychologin).
Manchmal, wenn ich am liebsten in Verbitterung und Wut versunken wäre, hat mir meine Freundin Bine gesagt:
Andrea, ich verstehe dein Gefühl dazu….aber bitte behalte deinen unerschütterlichen Optimismus. Bleib trotzdem so offen, so großzügig…mit einfach allem.
Und ja, sie hat einfach recht. Denn das ist es, wer ich bin, wie ich bin und was ich bin. Ohne Berechnung, manchmal vielleicht etwas naiv, aber eben auch sehr klar und laut. Ich habe eine Stimme und die nutze ich. Wie könnte ich sonst diesen Job hier so voller Leidenschaft machen…das ginge gar nicht. Schreiben, fotografieren….erfüllt mich, mehr als ich es je geahnt hätte. Ich möchte so weitermachen. Unbedingt.
Ich hab mich selbst gefunden. Und das ist so ziemlich das krasseste Erlebnis überhaupt. Es fühlt sich an, als würde die innere Stärke in sämtliche Richtungen strahlen und meinen Weg leiten. Heute ergibt das Café am Rande der Welt mehr Sinn, denn je, für mich. Ich werde es nochmal lesen….kommende Woche….im Urlaub.
Danke September!
Du warst ein ganz wunderbarer Monat!
Ich bin mit Dir in den Herbst gestartet und ich habe mich in diesem Jahr sehr nach dem Herbst und auch kühleren Temperaturen gesehnt. Ich habe Lust auf Kerzen, auf kuschelige Kissen und Nachmittage mit heißem Tee, dicken Socken und Strickjacke auf dem Balkon. Dieser Monat hat sich endlich wieder nach Luft und durchatmen angefühlt.
Du hast mir wunderbare und spannende Aufträge gebracht. Ich hatte Lust mich wieder mit Rezepten zu beschäftigen, Kurse zu buchen und an meiner beruflichen Zukunft zu feilen.
Mit dem Start in den September entschied ich mich dazu wieder mehr Struktur in meine Leben einfließen zu lassen und das ist mir erstaunlich gut gelungen. Die Arbeit geht mir fast immer locker von der Hand und auch sonst konnte ich über viele Schatten springen und neues auf den Weg bringen. Es ist erstaunlich, wie leistungsfähig ich bin, wenn ich mich klar dazu entscheide, dass es mir gut geht.
Natürlich gibt es immer wieder negative Schwingungen, die sich heimlich, still und leise von hinten anschleichen. Wenn es notwendig ist, nehme ich mir die erforderliche Ruhe, aber in der Regel setze ich mir Hörner auf und stelle mich dieser Flut entgegen. Immer lösungsorientiert. So bin ich einfach. Ein Kopf voller, pragmatischer Lösungen.
Wunderbare Menschen haben meinen September begleitet. Tolle Gespräche, tolle Abende, durchtanzte Nächte, berufliche Kooperationen…es war einfach alles dabei. Und was mich dabei sehr glücklich stimmt…ist die würdevolle Art im Umgang miteinander.
Die Frauen in meinem Alter sind einfach sehr reflektiert und sehr bei sich…im besten Fall jedenfalls. Und mit solchen Frauen bin ich umgeben. Auch bei meinen Leserinnen und Followerinnen entwickelt sich das immer mehr in diese Richtung. Es ist, als hätte man eine Sprache miteinander gefunden. Freude miteinander und Füreinander…Verständnis….gönnen können. Manchmal könnte man ja denken, all das wäre verloren in unserer Gesellschaft. Aber dem ist nicht so…ich erlebe das täglich anders (an dieser Stelle einen zauberhaften Gruß an Katharina…wir hatten einen ganz wunderbaren Abend auf der Goldenen Henne).
Und die, die nicht so sind…sind einfach nicht Teil meines Lebens. So einfach ist das.
Kommen wir zu den persönlichen September Highlights im dreiraumhaus:
Lieblingssong:
Higher, Higher von Justin Timberlake. Ich höre das Album seit der Veröffentlichung, aber Higher, Higher hat sich erst jetzt in meine Ohren gespielt. Ich höre ihn rauf und runter und find ihn einfach mega stimmig, chillig und total tanzbar.
Lieblingsserie:
Ozark! Unbedingt gucken. Hat sich schon in der ersten Staffel in mein Herz gespielt. Anders als Breaking Bad, aber keineswegs schlechter. Ich bin Fan!
Lieblingsfilm:
Man on Fire. Uralter Film mit Denzel Washington und Dakota Fanning, den ich schon unfassbar oft gesehen habe und trotzdem mag ich die Story zwischen ihm als Bodyguard von der kleinen Pita in Mexiko sehr. Ich muss am Ende jedes Mal heulen.
Lieblingsbuch:
Immer noch die Biographie von Steve Jobs. Absolut beeindruckend, inspirierend und an vielen Stellen unerwartet. Es ist fast kein Wunder, dass mit Apple Emotionen verbunden sind….Marketing hin, Marketing her. Beeindruckender Typ, Querdenker und Visionär. Einfach großartig.
Lieblingsartikel im dreiraumhaus:
Das Mutigste, was man machen kann, ist, eigenständig zu denken. Und zwar lautstark! (Coco Chanel)
Lieblingsrezept im dreiraumhaus:
Lieblingsartikel auf anderen Blogs:
Der Artikel #mitdir ist von meiner Freundin Bine. Er hat mich sehr berührt, weil es eine Liebeserklärung an ihren erwachsenen Sohn ist. Und ich kann diese Gefühle 1:1 genauso nachempfinden. Wunderschön geschrieben.
Lieblings-Instagram Bild:
Das kommt von House Doctor und exakt so hätte ich gern meinen Wintergarten (wenn ich denn einen hätte).
https://www.instagram.com/p/BoHt23uiPjT/?taken-by=housedoctordk
Lieblings-Pinterest Bild:
Wie schön ist bitte das? Wenn Ihr auf das Bild klickt, bekommt Ihr noch mehr solcher tollen Wohnraum-Inspirationen angezeigt….schrecklich.
Lieblings-Video:
Ich liebe, liebe, liebe den Humor der Amerikaner. Ganz vorne für mich…Jimmy Fallon. Er hat seine Show kurzer Hand in den Central Parc in New York verlegt und dabei herausgekommen ist u.a. dieses Video mit Justin Bieber. Ich hab es unzählige Male angeguckt. Für so einen Blödsinn wäre ich selbst übrigens auch zu haben.
dreiraumhaus Playlist im September 2018:
Auf die Ohren gibt es natürlich auch noch was, nachdem die Playlist auf KW37 bei Euch so gut angekommen ist. Meine Playlist aus September.
Ich hab wirklich zu jedem Song einen persönlichen Bezug. Wir sind eine völlig Musikverrückte Familie. Vermutlich hotte ich noch im Altersheim ab. Einfach auf das Bild klicken, dann kommt Ihr direkt zur Playlist.
Der Rückblick auf den September erfüllt mich mit einem ganz warmen Gefühl. Von mir aus kann es einfach so bleiben. Der blaue Himmel, die Sonne, die bunten Blätter, die gute Laune, all die schönen Dinge.
Gestern bin ich mit dem Fahrrad zum Supermarkt gefahren und hab voller Bewusstsein diesen Tag eingeatmet.
Der Oktober wird nicht minder schön. Die Herbstferien klopfen schon ganz laut an die Tür. Wir haben uns noch ganz spontan für einen Citytrip nach Wien entschieden und fahren von dort nach Rosenheim und später nach Lermoos.
Die freien Tage werden von einem großartigen Auftrag begleitet. Ich besuche nämlich Menschen mit Mut, fotografiere, mache Videos, führe Gespräche, gucke hinter die Kulissen…vielleicht werden sogar Podcasts draus. Ich meine…wie schön kann Arbeit eigentlich sein?
Und heute? Springe ich über einen meiner größten Schatten. Eine Leipziger Fotografin hat mich zu einem Shooting eingeladen. Vor der Kamera zu stehen….verunsichert mich….Aber ich möchte das und ich möchte Euch unbedingt erzählen, wie ich es, trotz großer Unsicherheiten, am Ende doch immer schaffe stilsicher zu sein und mich in meiner Haut wohlzufühlen….selbst auf dem roten Teppich. Ich glaube nämlich das es vielen Frauen so geht. Und es macht mir große Freude Euch Mut zu machen….aber dafür muss ich erstmal selber mutig sein….und dann kann ich Euch auch davon erzählen.
Ich lehne mich jetzt zurück und atme tief diesen Sonntag ein.
Eure Andrea
Liebe Andrea,
was für ein schöner Rückblick auf den September! Ich beneide Dich gerade sehr um Deine Klarheit! Aber da komme ich auch noch hin …
Ozark gucke ich auch gerade. Noch zwei Folgen, dann bin ich mit der 2. Staffel durch. Absolut großartig!!!
Hab’ noch einen schönen Sonntag, alles Liebe
Denise
ach september! deine musik läuft, ich liege in meinem #lieblingsbett in meinem #lieblingsleipzig, verdrücke ein kleines tränchen vor freude!
ich freue mich, dass du heute mit dani etwas großartiges schaffen wirst! sie ist eine linsenakrobtin!
ich freue mich über die erinnerungssplitter, die ich gerade beim lesen hatte. unseren abgehobenen abend auf deinem teppich mit podcast, gin und leckerem essen!
und einen sehr bedeutenden moment, einen abschied, der mehr einem willkommen näher stand.
du bist mir ein stück heimat geworden. und darüber freue ich mich und hüpfe in meinem bett! oder aus dem bett! in den sonntag! und inhaliere das leben!
Ich habe gerade deinen Septemberrückblick gelesen und muss sagen, dass du mir in vielen Dingen aus dem Herzen sprichst.
Toll finde ich deine Art Neues zu entdecken. Trotz deines Selbstbewußtseins, gehst du Manches zögerlich an. Findest dann aber doch schnell Gefallen an dem Geschehen. Scheinst wie ich, noch an das Gute in den Menschen zu glauben, auch wenn man dafür oft belächelt wird. Du bist mit deiner herrlich natürlichen Art einfach klasse und machst vielen bestimmt Mut. Und deine Playlist ist echt Zucker. Ich werd jetzt mal ein wenig den Haushalt schmeißen und mir dabei deine tolle Playlist aufs Ohr geben. Mach bitte weiter so!
Autor
Was für ein herrliches Feedback. Ganz lieben Dank…ich freu mich sehr darüber. LG Andrea