Vor kurzem war ich auf so einem Tieranzeigen Markt online unterwegs. Kleine, niedliche Hundewelpen anschauen und sagen wir mal so… vielleicht werde ich demnächst Züchter. Es ist fast ein bisschen unglaublich, wie sich die Preise entwickelt haben. Vor allem für Hunderassen, die gerade schwer in Mode sind.
Ein frisch geschlüpfter Bommel oder Hugo würde mit 2000 Euro zu Buche schlagen. Ich komme mir ein bisschen so vor, als hätte ich die 2 mal irgendwann beim Discounter gekauft, weil sie so „billig“ waren. Dafür darf man sich dann auch gern mal ein bisschen daneben benehmen… also die Hunde meine ich natürlich.
Rechne ich meine Kindheit mal nicht mit rein, denn da hatten wir auch schon Hunde, so liegt meine Erfahrung mit Hunden bei nunmehr 18 Jahren. Was für eine Zeit und es kommt mir lange nicht so vor.
Ein eigener Hund… davon hatte ich schon immer geträumt.
Erfüllt habe ich mir den Wunsch nach einer, für mich traumatischen, Fehlgeburt. Nachdem sich über Jahre dann keine erneute Schwangerschaft einstellen wollte, habe ich Ersatz gesucht. Das kann ich so offen benennen, denn genauso war es zu diesem Zeitpunkt.
Und es hat geholfen.
Auf viele Arten hat es geholfen und 6 Monate später wurde ich zudem noch unerwartet und glücklicherweise schwanger. Heute glaube ich, dass es daran lag das ich loslassen konnte von dem dringenden Wunsch Mutter zu werden… in dem Moment, als das klitzekleine Fellknäuel bei uns einzog.
Hundeglück Tipp Nummer 1 – die Wahl der Hunderasse!
Eins sei vorweg gesagt. Nur, weil man sich eine vermeintlich „einfache“ Hunderasse“ ins Haus holt, bedeutet das nicht weniger Arbeit. Für uns waren diese Kriterien besonders wichtig:
- Familienhund
- Eine lustige Rasse (Havaneser werden nämlich auch als kleine Clowns bezeichnet)
- Auf keinen Fall ein Hund, der haart
- Der Hund sollte im Flugzeug mit im Passagierraum sitzen können (auf Größe und Gewicht achten).
Hundeglück Tipp Nummer 2 – Welpe oder nicht?
Für uns kam nur ein Welpe in Frage. Ich wollte einfach diesen gesamten Prozess erleben und auch gern ein Hundebaby haben und diese damit verbundene „von Anfang an Bindung“. So anstrengend das ist, so schön ist es eben auch.
Meine Eltern haben mehrfach Hunde aus dem Tierheim genommen und haben leider keine guten Erfahrungen gemacht. Abgesehen von den charakterlichen Eigenarten, hatten sie oft mit schweren Erkrankungen der Tiere, hohen Kosten und am Ende großem Leid zu kämpfen. Denn jeder Verlust schmerzte schwer. Auch sie entschieden sich dann 2013 für einen Welpen und sind bis heute super glücklich mit ihrem Moppi.
Hundeglück Tipp Nummer 3 – Thema Hundehaare!
Ich liebe Hunde, aber ein Haushalt voll mit Hundehaaren kommt für mich nicht in Frage. Das kann sich zu einer echten Belastung entwickeln, denn man findet sie überall. In Besteckschubladen, im Kleiderschrank… einfach überall.
Bei uns kommt noch erschwerend hinzu, dass die Hunde mit ins Bett dürfen und da geht das gleich noch weniger.
Natürlich muss und darf das jeder für sich selber entscheiden. Solche Dinge sind ja immer eine subjektive Sichtweise.
Hundeglück Tipp Nummer 4 – Darf der Hund ins Bett?
Wir haben uns diese Frage nie bewusst gestellt, sondern haben es einfach passieren lassen. Unser Leben ist ein Lebensraum, in dem wir nicht alles steuern. Als unsere erste Hündin in unser Leben trat, war sie schwer krank und ich konnte gar nicht anders, als sie zu uns ins Bett holen. Ich liebe die Anwesenheit der Hunde im Bett und wenn sie nicht da sind, fehlt was.
Faktisch war es Prozess, der einfach passierte und sich in unser Leben integriert hat. Beide Hunde werden regelmäßig gebadet, gehen zum Hundefriseur und seit fast 20 Jahren klappt dieses Zusammenleben problemlos, also bleibt es auch einfach so.
Hundeglück Tipp Nummer 5 – Thema Hundefutter!
Bei unseren ersten beiden Hunden war das Thema Hundefutter im Grunde kein Thema. Beide fraßen alles und vertrugen auch unterschiedliches Futter sehr gut. Und dann kam Hugo…
Der kleine Kerl vertrug nichts und ich weiß gar nicht, wieviele unzählige Nächte ich mir mit Durchfallaktionen um die Ohren schlagen musste. Das ging wirklich irgendwann an die Substanz. Wir konnten uns kaum wegbewegen ohne Angst zu haben.
Wir wechselten dann irgendwann zu futalis (unbezahlte Werbung) und ich glaube, wir füttern dieses Futter mittlerweile seit 2 Jahren. Es trat ein, was ich nie erwartet hätte… kein Durchfall mehr, kein Erbrechen mehr. Wir konnten endlich zu einem Rhythmus übergehen und das hat die Situation daheim unheimlich entlastet.
Im Übrigen gibt es auch mittlerweile einige Studien zum Thema „CBD Öl für Hunde“. Auch das kann bei Ernährungsproblemen helfen. Ein gutes Produkt ist z.B. Fitono (unbezahlte Werbung) – mehr Infos dazu findet Ihr hier.
Mein Tipp hier lautet… ausprobieren und nicht ins Bockshorn jagen lassen. Irgendwann wird wirklich alles gut, weil der Markt für Hunde sich enorm entwickelt hat.
Bei uns hat es eine Weile gedauert, aber die Geduld und auch die Suche nach den richtigen Produkten hat sich absolut gelohnt.
Hundeglück Tipp Nummer 6 – Thema Hundefriseur.
Havaneser haben eigentlich ziemlich lange Haare. Ich mag das persönlich nicht und ich glaube auch, dass es die Hunde nervt. Außerdem ist der Zeitansatz für Fellpflege nicht zu unterschätzen und das ist natürlich einfacher, wenn die Haare eine pflegeleichte Länge haben.
Hundefriseure sind heiß begehrt. In Leipzig gibt es wirklich viele davon, aber man muss Termine teilweise 3 Monate im voraus buchen. Hugo und Bommel gehen alle 3 – 4 Monate zum Friseur und die Kosten pro Hund liegen bei ca. 50 Euro, was bei dem Arbeitsaufwand auf jeden Fall gerechtfertigt ist.
Hundeglück Tipp Nummer 7 – Reisen mit Hund?
Prinzipiell versuche ich Reisen so zu planen das beide Hunde mitkommen können.
Das ist nicht immer einfach!
Unterkünfte, in denen Hunde erlaubt sind, sind rar gesät und man muss mit extra Kosten rechnen – die übrigens manchmal jenseits von gut und böse sind.
Wir sind lange Zeit mit dem Zug gereist, weil ich keinen Führerschein hatte. Das hat sich ja (Gott sei Dank) vor fast 2 Jahren geändert. Das Reisen im Auto ist tatsächlich deutlich angenehmer, flexibler und die beiden lieben es.
Bommel ist mit uns auch schon mehrfach geflogen. Das war bisher easy… zumindest bis Mallorca. Längere Flugstrecken würde ich vermeiden, weil es für Tier und Mensch gleichermaßen anstrengend ist. Man hat faktisch gar keine Beinfreiheit mehr.
Mit Hotels und Ferienwohnungen, in denen Hunde erlaubt sind, haben wir durchweg gute Erfahrungen gemacht. Wir können beide Hunde auch problemlos alleine lassen.
Ich würde mich immer früh genug um Unterkünfte bemühen und sie buchen. Das erleichtert die Reiseplanung wirklich sehr und spart Geld. Am allerliebsten fahre ich mit den beiden Fellnasen nach Sylt oder nach Ehrwald, Lermoos, Biberwier in der Zugspitzarena.
Das sind Orte, an denen sie toben und die Welt erkunden dürfen und das ist es, was ich mir für beide wünsche und es macht unglaublich große Freude ihnen dabei zuzuschauen.
Wenn es gar nicht anders geht, haben wir eine Hundepension an der Hand, aber auch hier ist langfristige Planung notwendig, weil die Plätze schnell besetzt sind und der Kostenaufwand ist auch ein beachtenswerter Faktor bei der Budgetplanung.
Wir haben wirklich großes Glück und einen großen Kreis an Freunden, die tatsächlich hin und wieder die Urlaubsbetreuung für beide Hunde übernehmen. Dafür bin ich unglaublich dankbar. Sie sind aber auch beide sehr gut sozialisiert und lieben einfach jeden, der durch unsere Tür kommt und ihnen ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt.
Hundeglück Tipp Nummer 8 – Braucht man einen Hundetrainer?
Wenn man sich zum ersten Mal einen Hund ins Haus holt, würde ich das auf jeden Fall empfehlen. Man kann – unbewusst – viel falsch machen. Die Erfahrungen beim Hundetrainer haben mir immer weitergeholfen und in der Erziehung bei Hugo vieles vereinfacht.
Prinzipiell bin ich überrascht, was mittlerweile für ein Aufwand um das Thema Hund betrieben wird. Als Emmi 2003 einzog, gab es nur wenige Infos zum Thema Hund im Internet und auch der Buchmarkt war überschaubar. Es gab auch keine Hundeflüsterer im Fernsehen. Mir ist das manchmal einfach zu viel von allem.
Bei uns hat das Welpentraining und der Folgekurs gereicht und dann kommt es natürlich darauf an, wie man dieses Fellwesen in den eigenen Lebensraum integrieren möchte und auch das berühmte Bauchgefühl hilft oft weiter. Allerdings kann ich auch nicht beurteilen, wie es mit größeren oder aktiveren Rassen läuft… das sollte man dann von Fall zu Fall betrachten und die Unterstützung eines Profis in Anspruch nehmen.
Mein Hundeglück Fazit
Ich mache mir manchmal Sorgen. Bommel ist 8 Jahre alt und Hugo 3 Jahre alt. Beide sind unzertrennlich. Man kann sie prima zusammen alleine lassen, aber nicht getrennt voneinander… dann weinen sie.
Hugo habe ich mal auf eine Hotelkooperation mitgenommen und Bommel blieb bei Luca (das war aus beruflichen Gründen notwendig). Tatsächlich musste ich eher wieder abreisen. Hugo weinte das ganze Hotel zusammen und von Zuhause erreichten mich Nachrichten der Nachbarn, ob bei uns alles in Ordnung sei, weil auch Bommel herzzerreißend jammerte.
Aber über den Verlust einer der beiden möchte ich noch gar nicht nachdenken und kommt Zeit, kommt Rat.
Tatsächlich kann ich mir, Stand heute, ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen. Es ist ein bisschen, wie mit Kindern… man kann das Leben mit Kindern so gestalten, dass es durch den Nachwuchs gesteuert wird oder man integriert die Kinder in den eigenen Rhythmus (soweit das eben möglich ist).
Ganz ähnlich funktioniert das auch mit Hunden. Hält man sich an ein paar Grundregeln, dann steht einem wunderbaren Zusammenleben nichts mehr im Wege. Hunde brauchen Führung und Kommandos und was auf den ein oder anderen streng wirkt, vereinfacht den gemeinsamen Alltag massiv. Das bedeutet aber nicht, dass der Alltag aus Kommandos besteht, denn das ist irgendwann eine Automatismus, an den sich alle gewöhnen.
Unser Leben mit Hugo und Bommel ist sehr entspannt. Sie sind happy, wenn wir da sind und wir sind happy, wenn sie da sind. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Beide sind Teil des Haushalts und vollständig integriert und sie sind absolut nicht mehr wegzudenken.