Es macht mir Freude, mir diesen Blog wieder zurückzuerobern. Zu schreiben. Ohne den Druck von Werbung.
Vielleicht erzähle ich irgendwann in weiter Zukunft mal was dazu. Über das innerlich zerrissen sein zwischen Job und der eigenen Haltung. Das es sich… auf Dauer… für mich nicht gut angefühlt hat, mich für vermeintliche Privilegien zu „verkaufen“.
Was mich momentan sehr glücklich macht, ist Struktur und Sicherheit. Wenn auch nur für einen temporären Zeitraum. Aber danach habe ich mich lange gesehnt und doch konnte ich aus meinem eigenen Kreislauf nicht so richtig ausbrechen. Corona war ein heftiger Arschtritt.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl… dieses Gefühl von Feierabend. Das hatte ich lange nicht mehr. Dem Geist mal Ruhe zu gönnen. Nicht immer weiterdenken und sich neu erfinden zu müssen. Nach Hause zu kommen, sich aufs Sofa zu hocken und nichts mehr zu müssen…
Ich habe keine Ahnung, ob das so bleibt. Ich habe auch keine Ahnung, wohin der Weg mich führt. Ich habe nicht mal ansatzweise eine leise Vorstellung davon und ich möchte mir selber auch keine Versprechen geben, die ich am Ende nicht halten kann. Also lasse ich die Zukunft einfach auf mich zukommen.
Als ich gestern mit den Hunden eine Runde um den See spaziert bin, ist mir klargeworden, dass es fast jedem so geht. Das wir uns mit Akzeptanz und von Tag zu Tag begnügen müssen und das so gut wie möglich tun. Das selbst ein 15 km Radius daran nichts ändert. Es ist erstaunlich, wie anpassungsfähig wir sind. Es ist auch erstaunlich wie lang meine Haare geworden sind. Im Übrigen empfinde ich Anpassungsfähigkeit im Zuge der Pandemie als keineswegs negativ. Auch darin liegt eine Chance.
Zum ersten Mal, seit langem, konnte ich mich über die vielen Spaziergänger freuen. Denn das bedeutet ja, dass sich alle an die Vorgaben halten und lediglich ihre Chance für einen Sonntag an der frischen Luft nutzen.
Corona hat zwischenzeitlich für so viel Distanz gesorgt, dass diese Distanz sich auch bei mir persönlich ausgewirkt hat. Das habe ich aber erst realisiert, als ich wieder unter Menschen war… also im Impfzentrum. Den realen Kontakt ersetzt kein Telefonat oder eine Zoom Konferenz. Vermutlich ist die soziale Distanz unsere größte Herausforderung, aber ich bin überzeugt davon, dass wir auch das meistern.
Ich wünsche euch einen guten Start in die erste Februarwoche.