Diamanten aus Asche…

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Schon seit jeher haben Menschen eine Vorliebe für Schmuck und wertvolle Gegenstände. Gleichermaßen sind die meisten uns bekannten Kulturen darauf ausgelegt, beim Todesfall eines Mitmenschen eine passende Bestattung abzuhalten. In der Antike galt, je prunkvoller, desto besser. Auch heute ist es den Menschen noch wichtig, ihren Geliebten einen ehrenvollen Abschied zu erweisen. 

Durch eine noch verhältnismäßig neue Entwicklung wird die Auswahl dan Bestattungsmöglichkeiten für Trauernde seit einiger Zeit um eine weitere, sehr interessante Möglichkeit erweitert. Die Rede ist von Feuerbestattungen im Zusammenspiel mit der der Herstellung von Bestattungsdiamanten aus der daraus verbleibenden Asche. 


Diamanten aus dem Labor


Diamanten aus Asche sind Kristalle, die im Labor künstlich hergestellt werden, echten Diamanten jedoch sehr ähneln. Künstliche Diamanten stammen ursprünglich aus der Schweiz und erfreuen sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit. Um einen künstlichen Diamanten herzustellen, verwendet man die Asche, die bei der Verbrennung entstanden ist und formt daraus den Diamanten. Hierbei ahmt man die natürliche Entstehung eines Diamanten in einem Prozess nach, der bis zu 9 Monate lang dauert. Bei einer Diamantbestattung wird ein Diamant aus Asche hergestellt. Dabei wird der Prozess der Natur im Labor nachgeahmt. Mithilfe eines modernen Labors kann dieser Prozess, der eigentlich mehrere Millionen Jahre dauert, sehr beschleunigt werden. 


Die Produktion eines Erinnerungsdiamanten


Der Produktionsprozess eines Erinnerungsdiamanten findet seinen Ursprung in den Überresten bestehend aus Haaren und Knochen des Verstorbenen. Während logischerweise der größte Teil des Kohlenstoffs bei der Verbrennung entrinnt, bleiben noch in etwa 5 % übrig, aus denen man im Nachhinein den Diamanten herstellen kann. Um dies tun können, bedarf es zunächst einer Isolierung des noch vorhandenen Kohlenstoffs, was bis zu mehreren Wochen dauern kann und dazu führt, dass man schlussendlich Graphit und Kohlenstoff in der Form eines Pulvers erhält. Nachdem dieses Pulver weiter raffiniert und bearbeitet wurde, forciert man durch eine hohe Hitzeeinwirkung das Entstehen einer Strukturierung des Graphits.

Heutzutage erlaubt es der technische Fortschritt, die realen Bedingungen, unter denen echte Diamanten entstehen, nachzuahmen. Bei etwa 1300 Grad Celsius bewegt man sich in dem Bereich der natürlichen Bedingungen für die Umgebung eines Diamanten

Die eigentliche Schaffung der Diamanten zur Feuerbestattung ist die Einzigartigkeit eines jeden Diamanten. Da jeder Körper individuell ist, entsteht nach jeder Feuerbestattung auch eine individuelle Ausgangsposition für die Produktion des Diamanten, was die Zusammensetzung des vorhandenen Materials sowie die schlussendliche Größe des Diamanten betrifft. Zudem kann man im Nachhinein zwischen vielen unterschiedlichen Farben und Formen wählen.


Die Diamantenbranche


Wie die meisten Industrien in der heutigen Zeit, so wird auch die Diamantenindustrie maßgeblich vom technologischen Fortschritt beeinflusst. Besonders bemerkenswert an diesem Teil der Diamantenindustrie ist die Möglichkeit, den Ursprung des Diamanten zurückverfolgen zu können. Dies war in der Vergangenheit nicht der Fall, auch aufgrund der Tatsache, dass der Handel mit Diamanten ein globales Geschäft ist, in dem vor allem einige Länder führend sind, wie z. B. Australien, Russland und die Demokratische Republik Kongo.

Das Interesse an der tatsächlichen Herkunft der Diamanten ist in den letzten Jahren gestiegen. Wie auch beim Kauf von Lebensmitteln oder Klamotten wird die Nachhaltigkeit der Produkte von Kunden immer mehr priorisiert, da einige die Sorge haben, es könnte sich um Blutdiamanten handeln. Obwohl Deutschland kein typisches Produktionsland für Diamanten ist, so kann man vor allem in der Bestattungsbranche eine steigende nach künstlichen, ethisch vertretbaren Diamanten verzeichnen. 


Diamanten in Deutschland  


Obwohl man Deutschland nicht unbedingt als ein Land der Diamanten betrachtet, so ist in den letzten Jahren jedoch festzustellen, dass die Branche rund um Diamanten – besonders mit Hinblick auf die Bestattungsindustrie – wächst. Eine der Gründe hierfür ist, dass eine Diamantbestattung eine wunderbare Möglichkeit ist, einem geliebten Menschen die letzt Ehre zu erweisen, ohne dass man dafür ein Vermögen ausgeben muss. Während eine traditionelle Bestattung meist mehrere Tausend Euro kostet, kann man einen Bestattungsdiamanten bereits zu Preisen ab 1600 € erwerben. Zudem ermöglicht ein Diamant, dass man den geliebten Menschen immer in naher Erinnerung bei sich tragen kann, beispielsweise in Form eines Ringes.


Fazit zu Bestattungsdiamanten


Einem geliebten Menschen Lebewohl zu sagen, ist niemals eine leichte Angelegenheit. Was vor Tausenden von Jahren bereits Einzug gehalten hat, setzt sich auch in der modernen Zeit fort. Während in altertümlichen Zeiten große Gräber und erstaunliche Denkmäler errichtet wurden, gibt es heute die Möglichkeit, sich der modernen Technik zu bedienen und den Abschied von einem nahestehenden Menschen sowohl glamourös als auch personalisiert zu zelebrieren. 

Es besteht kein Zweifel daran, dass Erinnerungsdiamanten in den kommen Jahren weiter an Zuspruch und Nachfrage gewinnen werden. Zum einen sind die Leute fasziniert von den technischen Fortschritten, die solch eine Entwicklung ermöglichen, zum anderen mündet es in der Schaffung einer angenehm zu betrachtenden Erinnerung der verstorbenen Person. Es wird spannend sein, zu sehen, welch neuen Entwicklungen uns im Bereich der Bestattungsdiamanten in den kommen Jahren erwartet.

5 Kommentare

  1. Sonja
    31. März 2020 / 10:34

    Liebe Andrea,

    ich habe mich mit dem Thema auch schon einmal befasst, weil ich es eine sehr schöne Idee finde. In einer Reportage hat ein deutscher Bestatter diese Steine in Tschechien fertigen lassen. Dort war aber immer die Rede davon, dass nur ein Teil der Asche verwandt wird. Wie ist eigentlich die rechtliche Situation in Deutschland? Ist es rechtlich statthaft, dass statt einer Bestattung nur ein Diamant entsteht und keine weitere Bestattung erfolgt. Du hast hier viele Fragen in Deinem Beitrag offen gelassen.

    Liebe Grüße
    Sonja

    • Andrea
      Autor
      31. März 2020 / 12:12

      Liebe Sonja, danke für Deinen Kommentar. Es handelt sich hier um einen Gastartikel. Ich erfrage das gern. LG Andrea

  2. Ursula Auer
    31. März 2020 / 11:53

    Liebe Andrea,
    darf man über den Tod schreiben? Ja man darf. Darf man jetzt in dieser Situation darüber schreiben ? Ja, darf man auch, obwohl ich denke, dass beim Anblick der unzähligen Särge in Italien, Angehörige ganz andere Sorgen haben.
    Aber Bestattungsvorsorge ist trotzdem ein wichtiges Thema, obwohl man sich nicht gerne damit beschäftigt. Also ja…alles in Ordnung. Was mir aber bei diesem Artikel/Werbung schmerzlich fehlt, ist Deine sonst so warmherzige, mitfühlende Art mit einem besonderen sensiblen Thema umzugehen. Es klingt wie ein sachlicher liebloser Artikel über eines der sensibelsten Themen, die es für einen Menschen gibt: Die Bestattung und Abschied von einem geliebten Menschen. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, wie Du Sätze formulierst.. „Ein spannender Aspekt“…. eine „hervorragende Möglichkeit“ , einen Abschied „glamourös“ gestalten … das hat mich echt getroffen und ich habe mich gefragt, wie Du damit umgehen würdest, Deinen Vater oder Sohn am Finger zu tragen, würdest Du das als glamourösen Abschied bezeichnen wollen ? Versteh mich richtig. Darüber kann man nachdenken und es ist absolut eine Option…. aber viele Deiner Worte, die Du gewählt hast, finde ich so unpassend, dass ich mich frage: warum ?

    • Andrea
      Autor
      31. März 2020 / 12:08

      Liebe Ursula, es tut mir sehr leid, wenn Dich der Artikel angreift. Allerdings handelt es sich um einen Gastartikel. Er stammt nicht aus meiner Feder – ich habe die angemerkten Passagen trotzdem angepasst. LG Andrea

      • Ursula Auer
        31. März 2020 / 15:08

        Hallo Andrea,
        na dann ist mir so Einiges klar. Entweder habe ich das übersehen, oder man kann das nicht sofort erkennen, dass dies ein „Gastartikel“ war. Wäre vielleicht hilfreich das sofort zu erkennen. Aber nochmal zum Verständnis: das hat mich nicht angegriffen, es hat mich tief berührt, dass in einer fast despektierlichen Weise, so über einen endgültigen Abschied gesprochen wird:
        Ich lese immer noch,………. egal ob glamourös oder personalisiert der Abschied zelebriert wird….. das sind Worte die vielleicht bei einer Hochzeit angemessen sind, aber nicht bei einem Todesfall. Aber das sind ja gottseidank nicht Deine Worte….

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