Vor ein paar Wochen, als Dani und ich über die Neustrukturierung des 25 Stunden Champagner Podcasts sprachen, versuchten wir krampfhaft ein paar gute Slogans dafür zu finden… um es kurz zu machen, es ist uns nicht so richtig gut gelungen.
Was aber hängenblieb sind „Wutausbruch aus to go“ und „Mutausbruch to go„. Also klitzekleine Alltagsthemen, die immer mal wieder für blödes Bauchgrummeln sorgen oder eben das komplette Gegenteil davon, denn das Leben besteht ja auch fast täglich aus klitzekleinen Mutausbrüchen, die ganz viel verändern können.
Mir geht das seitdem nicht mehr aus dem Kopf und es gibt immer wieder Themen, die ich gern aufgreifen möchte, aber bei denen ich mit meinen Ansichten ganz sicher polarisiere und vermutlich mit Gegenwind rechnen muss. ABER!!! Ich liebe auch sachliche Diskussionen, die sich natürlich deutlich einfacher gestalten, wenn man sich gegenübersteht… Und Fakt ist auch, man kann nichts verändern, wenn man die Klappe hält. Denn ganz oft braucht es Zeit… im Kopf… bis man sich auf andere Ansichten einlassen kann. Das heißt nicht, dass man die Meinung des Gegenübers übernimmt… jedoch kann man sie respektieren und im besten Fall verändert sich etwas… über kurz oder lang.
Eigentlich, ja eigentlich wollte ich den Superbowl und den Auftritt von JLo und Shakira hier gar nicht aufgreifen. Aus einem einfachen Grund. Ich hab mir die Show angesehen und war begeistert. Ja, die Kostüme waren echt sexy und ja vielleicht, aber nur vielleicht wurde hier und da und dort im Gesicht was gestrafft (oder wo auch immer), aber das ist eben Showbusiness. Würden diese komischen Menschen in diesen Dschungelshows kein Nashornpipi oder Gorillakacke in sich hineinstopfen, würden Millionen Zuschauer den Fernseher abschalten. Offen gesagt hab ich keine Ahnung, weil ich diese Art Fernsehen abartig finde und vielleicht müsste ich auch ein bisschen brechen und das will nun echt keiner.
Die ganze Welt diskutiert nun den Superbowl Auftritt dieser beiden Frauen und ich weiß gar nicht so richtig, ob ich das nun gut oder schlecht finden soll. Im Übrigen ist das nach jedem Superbowl so. Diesen Verriss mussten sowohl Justin Timberlake, als auch Coldplay über sich ergehen lassen und am Ende bleibt ein fader Beigeschmack…
nichts auf dieser Welt ist einfach gut genug…
Obwohl Meghan & Harry ja ganz froh sein können. Dominieren nun endlich andere Themen die Medien. Selbst der Coronavirus (hust) rückt dabei in den Hintergrund.
Was ich ganz nebenbei noch erwähnen wollte… ich bin ja aktuell in Südafrika… hier spricht kein Mensch über den Coronavirus und niemand kennt Greta… das ist schon ein bisschen crazy. Ich glaube, ich sah sehr verwirrt aus, als ich im Englischunterricht über das Klima sprach und alle guckten mich bei der Erwähnung von „Greta“ mit ungefähr 1.000.000 Fragezeichen im Gesicht an.
Ich bin weit davon entfernt ein von Hass erfüllter Mensch zu sein. Ich gehe auch total gern und immer noch und obwohl ich 43 bin, mit einer gewissen Naivität durchs Leben. Bine würde jetzt sagen „Andrea, du lebst das Pippi Langstrumpf Prinzip“ und ja… vermutlich ist das sogar ein bisschen so.
Für mich bedeutet das Menschen möglichst offen zu begegnen und selbstverständlich gibt es Situationen in denen gelingt mir das so semi-gut. Bumms… Vorurteil lässt grüßen. Und sind wir mal ehrlich, selbst der Papst haut Frauen auf die Finger, die zu sehr an seinem Gewand zerren (diese sehr menschliche Reaktion von ihm hat mir sehr gut gefallen). Wir sind also alle keine Heiligen und vermutlich ist es ganz heilsam genau das zu akzeptieren und eben das beste daraus zu machen.
Warum kann man eine Show nicht einfach mal eine Show sein lassen. Da gibt es viel Licht, da ist es laut, die Kostüme sind schrill und bunt. Wer das immer noch nicht begriffen hat, sollte sich unbedingt mal Rocketman und Bohemian Rhapsody anschauen.
Eine Show ist eine Show ist eine Show.
Man darf sie gut finden. Man darf sie schlecht finden. Aber manchmal ist eine Show eben auch nur eine Show. Kein politischer Tiefgang. Kein psychologischer Ansatz. Only just for fun.
Vermutlich hat die Vorbereitung des Auftritts dieser beiden Frauen Monate gedauert. Und sie haben es gerockt… mit 43 und mit 50 und wer sich ein bisschen mit klarem Kopf und Interesse mal die Wege dieser beiden Frauen anschaut, dem dürfte bewusst sein, wieviel harte Arbeit und auch Tiefschläge hinter solch einem Erfolg stecken. Seitdem ich selbstständig bin und täglich für mein klitzekleines Business kämpfe, weiß ich was das bedeutet und dabei spielt der Kontostand keine Rolle… denn das Gefühlschaos fühlt sich für uns alle gleich an.
Das war auch übrigens eines der Themen aus dem letzten 25 Stunden Champagner Podcast mit Bine. Dieses nicht „gönnen können“ oder einfach mal „für jemanden freuen“… so richtig echt und ohne beschissene Hintergedanken.
Und wenn du denkst „fuck… das möchte ich aber auch„… na dann los. Guck, ob es Wege gibt, ob du das erreichen kannst oder überhaupt willst. Nicht motzen und über andere ärgern… Erstmal gucken, ob motzen überhaupt angebracht ist und warum ich mich ärgere und ganz oft, wirklich ganz oft, liegt das Problem bei uns selbst.
Dasitzen und rum meckern führt nur an einen Ort und der heißt Unzufriedenheit.
Das ist übrigens ein Ort, an dem sehr viele Menschen wohnen und die befruchten sich faktisch auch noch gegenseitig.
Und ja, ich weiß „positiv denken“… ist soooo ausgelutscht und eine Phrase, die kaum noch zu ertragen ist. Ganz ehrlich… das klappt auch nicht. Einfach von negativ auf positiv umswitchen. Dafür ist es notwendig sich anzustrengen, anzufangen, zu machen, mit Menschen zu reden, die Inspiration bieten und vor allem braucht es Geduld. Vereinfacht gesagt, es nimmt ein ganzes Leben in Anspruch ein besseres Ich zu formen und vermutlich soll das auch so sein.
Aber, wenn man irgendwo in einer gesunden Mitte angekommen ist, kann man sich ganz wunderbar freuen und einfach mal so gar nichts negativ finden und eins darf ich euch verraten… hin und wieder fühlt es sich großartig an Pippi Langstrumpf zu sein.
Das Wort Mutausbruch hat sich deutlich zu meinem Wort entwickelt. Mehr Mut…Ich finde es wirklich schade, warum man sich nicht für Erfolg von Anderen freuen kann. Es bringt ja alle weiter. Ich muss aber sagen, ich habe mich damals immer wieder in Situationen wiedergefunden, wo ich mich neidisch fühlte, und seitdem ich das Gefühl losgelassen habe, geht es mir wirklich so viel besser.
Du bist so toll!!! Und du sprichst mir immer so sehr aus der tiefsten Seele!!! Shakers und JLo waren super Affen geil, ich hätte auch gerne so einen Hintern und dieses Bewegungspotenzial wie die beiden, vor allem JLo mit 50!!!! Wow ?
Liebe Andrea,
wow, was für ein Beitrag. Da stehe ich zu 100 % dahinter. Deine Ansichten sind genau meine Ansichten. Und so muss ich gar nichts weiter hinzufügen.
Noch eine schöne Zeit in Südafrika.
Liebe Grüße
Gudrun
Liebe Andrea!
Da hast du so recht! Am liebsten würde ich deinen Artikel nehmen und in der einen oder anderen Situation einfach vorlesen, damit manche Menschen anfangen nachzudenken, bevor sie andere zerreissen!
Den Fokus anders setzen bedeutet ja auch nicht, andere Aspekte völlig auszublenden.
Besonders spricht mich der letzte Absatz an, denn ja, ich denke mitunter, dass ich vielleicht naiv bin, weil ich mich mit den Menschen freue und eher sehe, was gut läuft, als die anderen Dinge.
Aber ich bin nicht naiv, ich bin einfach inzwischen, nach vielen Jahren bei mir angekommen!
Ich arbeite als Familientherapeutin und habe viel Selbsterfahrung gemacht und trotzdem kommen solche Gedanken manchmal, da hilft es Worte wie deine zu lesen!!!!!
Danke für deine wunderbaren Gedanken zu dem Thema!!!
Liebe Grüße,
Iris