Es ist wirklich Zufall… vor ein paar Tagen las ich auf dem Blog einer Kollegin einen Artikel über genau dieses Thema… alleine reisen. Während ich schon mitten drin stecke und heute sogar eine leidenschaftliche Liebeserklärung dazu schreibe, stellt sie sich… vollkommen verständliche Fragen zu diesem Thema.
Mir fällt jetzt erst auf, also jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, dass ich offensichtlich ein seltenes Exemplar bin. Denn das Hotel ist ansonsten gefüllt mit „Paarungen“ jeglicher Art. Soweit ich das sehe ist niemand ohne Anhang hier, abgesehen von mir selbst.
Fühlt sich das komisch an? Nicht mal annähernd. Ich strotze nur so von Selbstbewusstsein, wenn es um dieses Thema geht. Ich habe gar keine andere Chance, als mich zu öffnen und aktiv auf mein Umfeld zuzugehen. Und es ist einfach großartig was dann passiert… denn scheinbar mache ich es meinem Umfeld sehr leicht auf mich zuzukommen. Ist man als Paar unterwegs, ist man ja meist ein geschlossener Kreis und ich strahle wahrscheinlich so was aus, wie… sprich mich einfach an… ich bin nämlich total nett ?.
Ich liebe es in Gesellschaft zu reisen, aber seit 2 Jahren habe ich auch das alleine reisen für mich entdeckt. Als ich vor gut 5 Wochen diesen Trip nach Mallorca buchte, dachte ich kurz darüber nach zu fragen, ob jemand mit möchte. Nur Sekunden später verwarf ich diesen Gedanken. Die Aussicht auf 5 vollkommen selbst bestimmte Tage waren viel zu verlockend. Ich wurde auch immer wieder darauf angesprochen „hättest du doch mal Bescheid gesagt„… aber das habe ich ziemlich klar formuliert… ich wollte niemandem Bescheid sagen… ergo… ich wollte niemanden dabei haben.
Ich kann Euch jetzt noch nicht mal erzählen, dass ich völlig ausgepowert bin und auf dem Zahnfleisch gehe. Mein Pensum ist seit Januar maximal hoch und manchmal fühlt es sich an, als würde ich Formel 1 fahren und niemand hätte ein Bremspedal eingebaut, aber ich bin weder physisch noch psychisch am Limit. Die kurze „Pause“ mit mir selbst ist ein Stück weit prophylaktisch und natürlich habe ich Arbeit in den Koffer gepackt, weil diese regelmäßigen Ortsveränderungen meiner Kreativität immer wieder einen ordentlichen Schub geben. Und da ich alleine unterwegs bin, stört sich auch niemand daran, wenn ich arbeite. Ist ja nicht immer so einfach Privatleben und diesen Job unter einem Hut zu vereinen.
Es sind ja immer nur kleine Nuancen, aber selbst wenn man sich vorher darüber im Klaren ist, dass jeder auch eigenständig seines Weges gehen kann, bleibt immer eine klitzekleine Verpflichtung (manchmal nur gedanklich) und davon bin ich im Augenblick völlig befreit.
Vermutlich könnte ich Euch jetzt einen ellenlangen Vortrag darüber halten, warum es so geil ist alleine zu reisen und warum das mental der Hammer ist und warum das einfach mal jeder machen sollte und überhaupt. Aber in Wirklichkeit tut es mir einfach nur total gut und ich genieße diese Zeit mit mir selbst maximal.
Mein Leben ist kunterbunt, ständig ist was los und dann empfinde ich diese Zeit mit mir als unendlichen Luxus. Ich bin gerade mal 2 Tage hier und fühle mich so erholt, wie nach 3 Wochen… einfach, weil ich zu 100 % machen kann, was nur ich will… keine Kompromisse, keine Verabredungen, keine Zeit an die man irgendwie gebunden ist. Damit möchte ich Urlaub mit „Mitmenschen“ keineswegs schlecht reden… um Gottes Willen… ich liebe es mit Menschen unterwegs zu sein, aber alleine zu reisen ist schon irgendwie besonders und super intensiv… vorausgesetzt man lässt sich drauf ein.
Mir tut es jedenfalls so gut, dass ich das gern weiter vertiefen möchte. Langsam formen sich weitere Pläne dazu im Kopf und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich immer mehr zum Weltenbummler werde. Ich suche keineswegs die Einsamkeit, aber den Tellerrand… den suche ich, weil es so wunderbar und spannend ist darüber hinweg zu schauen.
Das Hotel Honucai in Colonia Sant Jordi!
Den Hoteltipp von heute habt Ihr tatsächlich meinem Sohn zu verdanken.
Als wir im vergangenen Jahr am Strand waren, hat er hier kurz die Toilette benutzt und erzählte mir dann ganz begeistert von dem Hotel und das dies wohl genau mein Ding wäre. Nach einem Blick in die Lobby wusste ich auch warum. Ich schwärme seit Ewigkeiten von diesen Stofflampen und dort hingen sie gleich haufenweise. Ich war jedenfalls ganz begeistert und hab natürlich erstmal im Internet recherchiert. Manchmal täuscht ja eine schöne Lobby über den schlechten Rest hinweg, aber das Honucai ist einfach an jeder Ecke so zauberhaft… zumindest sagten das die Bilder der Homepage.
Vor ein paar Wochen suchte ich dann nach einem Ziel für ein verlängertes Wochenende.
Ich hatte Lust auf die Berge und lange Wanderungen, aber alles was irgendwie nett war, war unfassbar teuer und stand einfach in keiner Relation und so checkte ich mal wieder bei Holidaycheck die Preise für einen Trip ins Honucai und für 5 Tage inkl. Flug, Zug zum Flug, Transfer und Frühstück wurden gerade mal 600 Euro veranschlagt. Außerdem konnte ich mit Condor direkt von Leipzig fliegen und auch die Flugzeiten waren großartig. Ich bin nämlich morgens auf der Insel gelandet und fliege erst am Abend wieder zurück. Das sind im Grunde 2 volle Tage, die ich zusätzlich nutzen kann.
Ich buchte diese Reise innerhalb von 5 Minuten. Noch bevor ich eine Betreuung für Luca und die Hunde hatte. Es gibt einfach Momente im Leben, da bin ich mir sicher das sich alles genauso fügt, wie es notwendig ist und so war es tatsächlich auch. Ich wollte das einfach nicht verdenken, ich wollte es machen. Es fühlte sich komplett richtig an.
Der Empfang an der Rezeption im Honucai ist ganz bezaubernd. Das Hotel ist relativ klein, persönlich und überschaubar. Alle Zimmer sind individuell eingerichtet und treffen genau mein Geschmack. Viele Naturmaterialien und ein lässig, spanischer Boho-Look. Einfach traumhaft und völlig zum wohlfühlen.
Ich bin in einem Superior Room untergebracht. Der Clou… man hat eine eigene Terrasse mit Liegen und einem Whirlpool. Das wusste ich vorher gar nicht. Die normalen Standardzimmer sind etwas kleiner und haben auch einen deutlich kleineren Balkon. Nach 2 Tagen kann ich sagen, dass das im Grunde völlig egal ist. Die wenigste Zeit verbringt man auf dem Zimmer. Ich habe zwar diese Wahnsinns Terrasse, aber der Poolbereich ist so traumhaft… dort halte ich mich die meiste Zeit auf. Es gibt auch noch Zimmer mit direktem Blick auf das Meer, aber davon war leider keins mehr frei. Ist aber auch tatsächlich kein Drama.
Das Frühstück trifft genau meinen Geschmack. Eine kleine, aber feine Auswahl. Mehr braucht man einfach nicht. Die Ensaimadas sind ein Traum. Ich habe selten so gute gegessen. Auch das Personal ist ganz entzückend. Alle sind irgendwie so herzlich und es macht einfach gute Laune, wenn man morgens schon mit einem echten Lächeln und einem fröhlichen „Buenos dias“ begrüßt wird.
Der Poolbereich übertrifft echt alles.
Ich habe gestern dort den halben Tag verbracht und auf der Liege, mit Blick auf das Meer, gearbeitet. Es war fantastisch, weil es nämlich ganz schön windig war und das Meer tobte und die Palmen flatterten ordentlich… eine tolles Schauspiel. Aber durch die gläsernen Fronten spielt der Wind auf dem Rooftop kaum eine Rolle. Ich versuche mich wirklich krampfhaft zu erinnern, ob ich schon mal einen so schönen Poolbereich hatte und eigentlich war das nur in New York im 1 Hotel so. Ich liebe ja diese Liegen mit den dicken Matratzen, da lässt es sich stundenlang aushalten. Ein Hotel mit Rooftop-Pool direkt am Meer mit Blick auf das Meer ist auch auf Mallorca eher eine Rarität.
Gestern Abend habe ich hier das Restaurant ausprobiert.
Der Look des Restaurants war ja der eigentliche Grund für mein Interesse am Honucai. Gott ist das schön. Hinter der Bar steht immer ein älterer Spanier und ich mag ihn so. Er hat ein ganz wunderbares Lachen.
Ich habe Seafood Paella gegessen und als Vorspeise Pamboli. Davon hab ich nur die Hälfte geschafft, weil es auch noch leckeres, warmes Brot mit Aioli gab. Das Restaurant ist absolut zu empfehlen. Ganz fantastisches Essen… auch für Gäste, die nicht im Hotel wohnen. Man kann hier übrigens auch frühstücken, wenn man nicht im Hotel wohnt.
Also auch beim Abendessen im Restaurant kann ich keinen einzigen Kritikpunkt finden. Und selbst, wenn ich einen hätte, würde ich ihn unerwähnt lassen, weil einfach – in Summe – alles stimmig ist.
Im Übrigen gibt es auch einen richtig schönen Wellnessbereich mit Sauna, Pool und Sportgeräten. Da habe ich aber nicht fotografiert, aus Rücksicht auf die Gäste.
Am Abend werden auf dem Rooftop die Liegen zu Sofas umgebaut. Und man kann tolle Cocktails bei Lounge Musik genießen. Das Honucai fühlt sich jedenfalls, wie eine kleine, andere Welt an… in der man ganz wunderbar entspannen kann. Ich schreibe Luca jeden Tag Nachrichten, wie froh ich bin, dass er das entdeckt hat und wie großartig ist es bitte, dass er selber einen Sinn dafür hat, was richtig schön ist. Es ist irgendwie toll, dass er meinen Geschmack so gut kennt.
Colonia Sant Jordi hatte ich nie wirklich im Blick als Urlaubsort auf Mallorca. In der Bucht stehen 2, 3 Hotels, die aussehen wie Betonklötze. Vermutlich Geschmacksverirrungen aus den 90igern. Ich glaube, das war es, was mich von Colonia abhielt. Wir waren früher eher in Fincas und oftmals ziemlich abgelegen. Dabei ist Colonia traumhaft schön und nicht hier Urlaub zu machen, wäre so, als würde ich wegen der Betonklötze in Westerland nicht nach Sylt fahren.
Ich reise seit 17 Jahren nach Mallorca und kenne fast jede Ecke. Colonia bietet einfach wirklich alles, was man braucht ohne zu touristisch zu wirken. Und es liegt genau in der Ecke, die ich so liebe. Man kann zu Fuß zum Es Trenc oder ist schnell in Santanyi.
Santanyi ist mein Lieblingsort auf der Insel, aber dieser Ort liegt eben nicht direkt am Meer.
Damit will ich im Grunde nur sagen, dass man mit dem Honucai nicht nur ein schönes Hotel bucht, sondern auch ein Hotel in einem schönen Ort. Auch das spielt ja eine Rolle. Ich stelle Euch Colonia aber in den kommenden Tagen nochmal separat vor, weil es hier den Rahmen sprengen würde.
Wo könnt Ihr das Honucai buchen?
- Direkt auf der Homepage vom Honucai – hier.
- Meine Pauschalreise habe ich bei DerTour gebucht – hier.
- Preise habe ich bei Holidaycheck recherchiert – hier.
Ich sehe hier, im Hotel, übrigens alle Konstellationen. Paare, Familien mit Kind, Freundinnen und Menschen wie mich, die alleine reisen. Das Hotel liegt direkt am Meer. Wer also mit kleinen Kindern reist, ist auch sofort am Sandstrand.
Ich freue mich, wenn euch der Tipp für das Honucai Hotel gefällt. Und bucht mir bitte nicht alles weg… ich komme nämlich auf jeden Fall wieder.
Für mich geht es gleich auf den Markt nach Santanyi… ich bin voller Vorfreude, wie ein kleines Mädchen. Mallorca tut mir gerade maximal gut.
Eure Andrea
Liebe Andrea. Ich kann deine Begeisterung total verstehen. Ich bin es nämlich schon nur von deinen Bildern. Danke auch von mir an Luca für die Entdeckung. Leider ist dieses Jahr schon alles verplant, was Reisen angeht, aber nächstes Jahr, muss es unbedingt mal wieder Mallorca sein. Ich bin auch ein großer Fan von Colonia San Jordi. Die Gegend ist meine absolute Lieblingsecke. Das Hotel gab es früher leider noch nicht. Umso besser, dass es jetzt da ist.
Und das mit dem alleine reisen sollte ich glaube ich auch mal wagen. Du machst da echt Mut.
Wünsche dir noch eine tolle Zeit. Hasta luego ??
Guten Morgen Andrea, vielen Dank für den tollen Tipp. Wir planen gerade unseren Urlaub im Oktober. Das wird wohl jetzt auch ein Ziel werden.
Morgen reise auch ich alleine für eine Woche nach Norderney. Und ich freu mich riesig.
Mein Mann sitzt gerade mit seinem Vater im Flieger nach Moskau.
Wir machen jedes Jahr auch mal Urlaub ohne den anderen, ich dann immer alleine.
Ich liebe diese Zeit.
Und nein, ich komme mir nie alleine vor ?.
Ich wünsche dir noch eine schöne Auszeit.
Liebe Andrea
Deine Worte zum jetzigen Alleintrip spiegeln auch meine Liebe zur Insel absolut und in höchstem Maße wieder . Ich werde wohl keine größeren Probleme haben , Minen Mann und die Kinder von einem Trip und einer Unterbringung im Honucai zu überzeugen . Das Ambiente spticht auch mir absolut aus der Seele . Ich liebe , liebe , liebe Deine Bilder und die traumhafte Worte
Von ganzem Herzen Danke im Dir und wünsche dir vielmehr eine bezaubernde Zeit . Mit ♡ viel Grüße aus Berlin Anke
Das Hotel sieht echt super aus, jedes Detail so liebevoll und überlegt, da bin ich ja schon von den Fotos geflashed!
Das Frühstück hätte ich gerne noch gesehen, aber das kann ich mir sicher auch irgendwo im Netz suchen. 😉
Danke für den Tipp und noch eine tolle Zeit vor Ort.
Cheers Sylvia
Ganz ganz toll!
Tausend Dank für diesen tollen Bericht!
Er macht Lust auf Mallorca und Mut, Dinge alleine zu wagen .??
Liebe Grüße
Was ein toller Bericht ?
Ich denke ich werde einen Aufenthalt zusammen mit meinem Freund nächstes Jahr planen. Mich hat dein Beitrag und deine Story auf Instagram total angefixt und ich möchte das selbst sehen.
Danke dir dafür und liebe Grüße
❤️
„Ich suche keineswegs die Einsamkeit, aber den Tellerrand… den suche ich, weil es so wunderbar und spannend ist darüber hinweg zu schauen“…mein schönstes Lieblingszitat für den Mai. Kann ich nur so zustimmen!
Wie schön! Ich wünsche dir eine gute Zeit.
Ilka
Liebe Andrea,
ich finde es toll, wie du dein Leben genießt und was du dir alles erschaffen hast. Ich bemerke auch, dass deine Unsicherheit in eine wage Zukunft sich sehr verändert hat in den letzten Monaten und wie du immer mehr an dich und deinen Weg glaubst.
MIr fällt bei deinem Artikel wieder ein, wie ich 2011 das erste Mal allein reiste (um dann auch wo alleine zu sein). Damals bin ich nach Berlin geflogen für 4 Tage. Ich habe damals nur meinen engsten Vertrauten erzählt, dass ich allein dort bin, weil ich mich irgendwie geschämt habe. ES kam mir so armselig vor, als Single auch noch allein reisen zu müssen. Dabei war es meine eigene Entscheidung. Ich war davor schon mehrmals in Berlin -immer mit jemanden, der zum ersten Mal war. Und so hab ich immer fast dasselbe gemacht. Und es war dann langweilig. ICh wollte mal in diese Stadt, um das zu tun, was ich noch nie gemacht habe – Dinge, für die davor nie Zeit war. Und es war toll! Ich hab mir ein Paar Manolos gekauft und herrliche Dinge unternommen.
Aber damals war ich umgeben von Pärchen und die sozialen Medien waren noch nicht soweit, dass ich damals über Influenzer gestolpert wäre, die mich dazu bestärkt hätten. Das war schon noch eine andere Zeit!
Danke für diese Inspiration – es erinnert mich wieder daran, wieviel Kraft auch in mir liegt und schon immer lag – auch wenn ich das oft wieder „vergesse“.
LG
Claudia
Hallo Andrea,
na toll… Du hast mich maximal angefixt! Und ich habe keine unverplanten Urlaubstage mehr übrig… argh.
Wirklich wunderwunderschön.
Genieße Deine Auszeit!
Ich bin ja nicht so sehr fürs alleine Reisen gemacht, aber das Hotel schaue ich mir gerne auch mal in Begleitung an.
Viele Grüße
Anja