Meine Liebe zu New York ist ungebrochen. Es gibt Orte auf der Welt, die werden zu einem Stück Heimat und New York gehört für uns definitiv dazu. New York ist eben nicht nur eine Stadt, sondern tatsächlich ein Gefühl, was man nirgends anders auf der Welt so bekommt. New York fühlt sich immer ein wenig unwirklich an. Hin und wieder muss man sich kneifen, dass man tatsächlich inmitten dieses Gewusels befindet und trotzdem prima zurechtkommt.
Wer es in New York schafft, schafft es überall.
Dieser Spruch kommt in zig Songs vor, die ich kenne. Und das ist auch ein bisschen so. Man muss das nicht mal auf die berufliche Ebene herunterbrechen. Den Big Apple zu bereisen und auch ein wenig zu verstehen stärkt definitiv das Selbstbewusstsein. Jedenfalls geht es mir so. Mich New York zu stellen, hat mein persönliches Reiseverhalten komplett verändert. Es hat auch mich verändert.
Unsere erste Reise war gerade mal 5 Tage. Klingt erstmal wenig, aber die Eindrücke sind so erschlagend, dass es für das erste Mal vollkommen gereicht hat. Ich hatte danach sogar kurz das Gefühl New York wäre nichts für mich. Rückblickend habe ich einen großen Fehler gemacht… ich habe mich von den Eindrücken erschlagen lassen! Es war meine erste große Reise nach vielen Jahren und da begleitet einen ja auch irgendwie die Angst, man könne was verpassen. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass ich ja nochmal herkommen kann. Wer sagt denn, dass meinen einen Ort auf der Welt nur einmal bereisen darf?!
Meine 2. Reise nach New York war eine super spontane Entscheidung. Vermutlich die spontanste Entscheidung meines Lebens. Und ich flog alleine. Mein Rucksack, meine Kamera und ich. Ich wusste sehr genau, dass ich nach Brooklyn und nicht nach Manhattan wollte, buchte ein einfaches Hotel und hatte eine sehr intensive und emotionale Zeit mit mir selbst. Eine Zeit, die Weichen gestellt hat für meine persönliche Entwicklung.
Auf New York kann man sich nur ganz oder gar nicht einlassen. Ein dazwischen gibt es nicht.
Und ob man es glaubt oder nicht, man kann auch in New York eine sehr entspannte Zeit verbringen. Es liegt komplett bei einem selbst, ob man sich von einer Attraktion zur nächsten hetzt oder einfach mal stehenbleibt und inhaliert.
Natürlich ist es absolut überwältigend zum ersten Mal das Empire State Building zu sehen oder die Freiheitsstatue oder das Rockefeller Center. Aber nichts davon gibt einem dieses New York Feeling. Ich finde sogar fast noch weniger, wenn man oben steht. Das echte New York Feeling gibt es unten in den Straßen, Parks und Vierteln. Und auf der Brooklyn Bridge.
Zwischenzeitlich waren wir 4 mal in New York zu jeweils unterschiedlichen Jahreszeiten und wenn ich Euch einen Tipp mit auf den Weg geben darf… erlauft Euch die Stadt. Packt Euch die bequemsten Schuhe ein und lauft los. Es gibt keinen besseren Weg den Big Apple zu erkunden und vermutlich werdet Ihr in Eurem ganzen Leben nie wieder so viel an einem Stück laufen. Das ist wirklich etwas, was ich Euch predigen kann… lauft, lauf, lauft!
Nach 4 mal New York ist es an der Zeit mal zusammenzufassen, was unsere persönlichen Lieblingsorte sind und nochmal ein paar Hinweise zur Einreise (beim Thema Einreisebestimmungen bin ich ja – seit Südafrika – unfreiwillig Spezialistin).
New York – wie erlebt man den Big Apple von seiner schönsten Seite? Meine Tipps für echtes New York Feeling!
Brooklyn Dumbo
Wer schon länger hier liest, kennt meine Liebe zu Brooklyn Dumbo.
Ich bin dort zufällig gelandet. Das ist übrigens ein Phänomen in New York, denn in der Regel landet man sowieso an allen „wichtigen“ Orten eher zufällig (wenn man einfach losläuft). Für mich war Dumbo der erste Moment, wo ich mal durchatmen konnte nach mehreren Tagen in Manhattan. Manhattan und Brooklyn sind 2 riesengroße Kontraste. Der Vorteil von Brooklyn ist einfach dieser wahnsinnig schöne Blick auf die Skyline. Für mich gibt es nichts schöneres, als mich mit einem Kaffee irgendwo auf eine Bank zu setzen und die Skyline anzustarren, den Booten auf dem Hudson zuzusehen und mir vorzustellen, was sich innerhalb dieser vielen, hohen Gebäude gerade so abspielt. Dumbo ist traumhaft schön. Bei Westelm gibt es einen kleinen, sehr zu empfehlenden Coffeeshop und der Blick von dort ist unschlagbar. Ich würde, an Eurer Stelle, einfach flanieren und mich treiben lassen. Dann entdeckt Ihr die schönen Ecken von ganz allein. Aber nehmt Euch in jedem Fall Zeit, genießt den Ausblick. Esst ein Eis am Pier und eines der berühmten Hummerbrötchen bei Luke’s Lobster.
Im 1Hotel könnt Ihr für ein Taschengeld auf das Rooftop. Der Blick ist unbezahlbar. Übernachtet man im 1Hotel ist das Rooftop natürlich im Preis enthalten und für uns war es bisher das absolut großartigste Hotel, was wir je erlebt haben. Dieser Blick ist aber auch einfach unschlagbar.
Brooklyn Bridge
Solltet Ihr einen Tag für Brooklyn einplanen, dann am besten so, dass Ihr von Manhattan aus über die Brooklyn Bridge kommt. Ihr schlagt dann also 2 Fliegen mit einer Klappe und es macht absolut Sinn. Ihr habt das One World Trade Center vor Eurer Nase und seht die Freiheitsstatue. Und aus der Sicht eines Fotografen schlägt hier sowieso jedes Herz höher. Die Brooklyn Bridge ist einfach wunderschön. Ich bin immer wieder tief ergriffen, wenn ich auf dem alten Holz stehe. Ich kann übrigens kein Stück nachvollziehen, wenn sich jemand über die Menschenmassen an verschiedenen Attraktionspunkten beschwert. Es muss einfach völlig klar sein, dass man an solchen Stellen nicht alleine unterwegs ist. Umso mehr ich mich über die vielen Menschen aufrege, umso schlimmer wird’s und es macht die Laune auch nicht wesentlich besser. Ich habe doch immer 2 Möglichkeiten: entweder ich gehe gar nicht erst hin oder ich lasse mich einfach mit treiben. Und damit haben wir noch nie negative Erfahrungen gemacht. Mit guter Laune und ein wenig Geduld findet sich immer ein Plätzchen für ein schönes Foto oder auch einfach nur zum verweilen.
Ich würde die Brooklyn Bridge, Brooklyn Dumbo und die Brooklyn Heights ggf. als Tagestour zusammenfassen. Damit ist man vollauf beschäftigt und bekommt einen tollen Kontrast zum trubeligen Manhattan.
Williamsburg
Oh wie schön ist Williamsburg und spätestens hier wird meine Tendenz zur „anderen Seite“ sehr offensichtlich (ich merke es gerade selber ?). Williamsburg habe ich zum ersten Mal erkundet, als ich alleine in New York war. Von Hochhäusern ist hier nichts zu sehen, aber die vielen Straßenzüge mit diesen tollen, alten Gebäude laden zum flanieren ein. Überall gibt es kleine Shops. Williamsburg ist ein Mekka für Hipster. Ich liebe es. Wir haben hier u.a. vergangenes Jahr den 4. Juli verbracht und hatten den Abend unseres Lebens. Schnappt Euch ne leckere Pizza bei Harvest, pflanzt Euch ans Ufer und genießt den Ausblick auf die Skyline. Besser gehts nicht!
SoHo
Wenn man Lust auf Shopping hat, dann wäre meine erste Anlaufstelle SoHo. Ich finde es großartig, wenn man durch verschiedene Straßenzüge schlendern kann. Hier gibt es auch eher kleinere Shops und es sind einfach alle Marken vertreten, die man sich vorstellen kann. Alles, was im Trend liegt, gibt es in SoHo und Schlangen vor dem ein oder anderen Geschäft sind keine Seltenheit. Aber auch das gehört in New York einfach dazu und es macht Spaß, wenn man sich darauf einlässt. SoHo besticht durch richtig tolle, alte Gebäude und man kann sich daran einfach nicht satt sehen. Hier gibt es in jedem Fall nochmal eine extra Portion New York Feeling und für mich persönlich ist SoHo einer der schönsten Orte in Manhattan.
Dominique Ansel
Es gibt Hypes und es gibt berechtigte Hypes. Der Hype um den Cronut oder überhaupt um die Backwaren von Dominique Ansel IST! berechtigt. Man erwartet in New York ja alles immer größer, aber weit gefehlt. Die Dominique Ansel Bakery liegt in einer hübschen Seitenstraße von SoHo und ist total klein, aber absolut zauberhaft. Wer einen Cronut erwischen möchte, sollte früh dort sein und es lohnt sich so sehr. Ich bin kein Kuchenfan und esse äußerst selten was Süßes, aber ich habe innerhalb kürzester Zeit 2 Cronuts aufgefuttert und wer die Teile kennt… weiß, was das bedeutet. Göttlich und unfassbar lecker. Hier ist jeder Dollar in dieses Hüftgold gut angelegt.
Classic Harbor Line
Wenn ich Euch wirklich etwas ans Herz legen kann, dann eine Fahrt in den Sonnenuntergang mit einem Segelschiff. Wir haben uns über getyourguide für die Classic Harbor Line entschieden und es war eines der schönsten Erlebnisse. Die Skyline ist einfach immer wieder überwältigend und eine Bootstour mit gut gelaunten Passagieren, einer gut gelaunten Crew und einem kühlen Bier in der Hand… einfach der Hammer. Das wäre etwas, was ich nochmal machen würde. Das ist eine sehr chillige Art um New York kennenzulernen.
Chelsea Market, Starbucks Roastery, Union Square und Flatiron Building
Diese 4 Dinge werfe ich mal in eine Waagschale, weil man das prima miteinander verbinden kann. Unser Hotel lag ja an der 42nd Street und wir haben uns bis zum Chelsea Market komplett zu Fuß bewegt. Wer New York kennt, weiß was das bedeutet. Man läuft über die 5th Avenue, vorbei am Empire und landet geradewegs am Flatiron Building (so ein schönes Gebäude!) Ein Stück weiter liegt der Union Square und der Union Square Park. Und von dort kann man zu Fuß weiter Richtung Chelsea Market laufen. Ebenfalls eine super schöne Gegend und auch, wenn eine Schlange davor ist… schaut Euch die Starbucks Roastery an und trinkt was. Wer ganz schlau ist, legt sich die Fahrt mit der Classic Harbor Line auf den gleichen Tag. Denn der Pier ist nicht unweit vom Chelsea Market. Damit ist aber auch eine Tagesaufgabe komplett und den Rückweg zum Hotel macht man dann am besten mit Uber, denn das ist zu Fuß dann keinesfalls mehr zu schaffen.
Rockefeller oder Empire?
Wir haben beides gesehen. Auf dem Rockefeller waren wir in der Nacht und auf dem Empire am Morgen. Ich würde auf keinen Fall beides auf einer Reise machen. Das Empire haben wir uns erst auf unserer 3. New York Reise angesehen und auch nur, weil wir großes Glück mit wenig Ansturm hatten in den frühen Morgenstunden. Der Blick ist natürlich unschlagbar, aber ich würde hierauf keine Zeit für stundenlanges Anstehen verschwenden. Man steht, im schlimmsten Fall, stundenlang an und stellt dann oben nach 10 Minuten fest das man alles gesehen hat und fährt wieder runter. Wenn Ihr Tickets habt, mit denen Ihr an der Schlange vorbeikommt, dann machen, aber stundenlanges Anstehen? Auf keinen Fall. Die Zeit könnt Ihr besser verbringen. Die Tickets unbedingt vorher bei Getyourguide kaufen – auch das spart Zeit.
Bryant Park
Hier haben wir zum ersten Mal in New York was gegessen. Wir haben uns bei Whole Foods was gekauft, uns auf die Treppenstufen gesetzt und haben erstmal alles auf uns wirken lassen. Bryant Park ist ein klitzekleiner Park in Midtown. Es ist der perfekte Ort um kurz durchzuatmen und trotzdem ist man mittendrin.
Grand Central Station
Die Grand Central Station in der Realität zu sehen, ist ein ganz merkwürdiges Gefühl. Diesen Bahnhof kennt man aus so vielen Filmen und wenn man dann selber darin steht, fühlt es sich kurz an, als würde man schweben. Die Grand Central Station ist sicher keine Tagesaufgabe, aber auf jeden Fall ein Ort in New York, dem man mal einen kurzen Besuch abstatten sollte. Schaut mal links und rechts auf die Gleise, denn dort wird einem erst richtig bewusst, wie alt der Underground von Manhattan eigentlich ist.
One World Trade Center und das 9/11 Museum
Ich glaube der 11. September hat die Welt verändert. Wenn man dann zum ersten Mal an dieser Stelle steht, ist das ein sehr ergreifender Moment. Beim ersten Mal sind wir in der Abenddämmerung dort gelandet und es war eine ganz ruhige Stimmung. Ich hatte einen Kloß im Hals und brauchte einen Moment um meine Tränen herunterzuschlucken. Das Museum hat uns nachhaltig beeindruckt und hier hab ich meinen Tränen freien Lauf gelassen. Man ist auf einmal mit so vielen, menschlichen Schicksalen konfrontiert. Es ist ganz merkwürdig, wenn man danach wieder in der Sonne steht und sich alles so friedlich anfühlt.
Viel mehr schafft man in 5 Tagen nicht, wenn man zwischendurch noch Zeit zum inhalieren und Verweilen haben möchte. Eigentlich ist das schon viel zu viel und New York auf einer Reise zu erfassen ist im Grunde unmöglich. Aber, wenn mich jemand fragen würde, wie ich meine ersten 5 Tage in New York verbringen wollen würde… dann genau so, wie oben beschrieben.
Zum Schluss noch 2 – 3 praktische Tipps!
Um die USA überhaupt bereisen zu dürfen, benötigt man ein Visum. Für uns ist das ESTA. Ohne ESTA ist keine Einreise in die USA möglich. Ich finde sowas immer total aufregend, weil man ja auf die Willkür eines Systems angewiesen ist und da passieren ja gern mal die ungewöhnlichsten Dinge. Ich war also etwas aufgeregt, als ich ESTA zum ersten Mal online beantragt habe.
Es gibt verschiedene Möglichkeitenfür die Beantragung und wer sich nicht sicher ist, kann sich entsprechende Unterstützung holen. Nachfolgend findet Ihr 3 Möglichkeiten um sicher einreisen zu können:
Für die Fortbewegung in New York nutzen wir persönlich zu 70 Prozent unsere Füße, dann Uber und hin und wieder die Subway. Ladet Euch auf jeden Fall die Uber App runter und nutzt das auch. Es ist – je nach Tageszeit – wirklich günstig. Man hat ja auch die Möglichkeiten sich mit anderen Fahrgästen den Preis zu teilen. Uber ist für uns ein absolut innovatives Fortbewegungsmittel.
Die allerwichtigste App ist google Maps. Jedenfalls für uns. Ich habe einen Vodafone Tarif und zahle pro Tag 5 Euro extra in den USA, kann dafür aber mein Smartphone uneingeschränkt nutzen. In Dubai und Südafrika ist die Nutzung des Smartphones richtig teuer. In New York hingegen finde ich es verhältnismäßig günstig und vor allem bleibt man flexibel. Aus meiner Sicht ist es nicht wirklich nötig eine dieser extra Karten zu kaufen.
Mit den richten Einreiseformularen, Uber, google Maps, einer Kreditkarte und ein paar Dollarscheinen in der Tasche, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Vergesst Eure Powerbank nicht ?.
Gute Reise!
Eure Andrea
Ein Hoch auf die Uber. Nutze ich auch inzwischen sehr häufig. Aber Recht hast du, den Big Apple ist es am besten zu Fuß zu erkunden, nur so merkt man wirklich das Flair durch jede Körperzelle fließen.
Beste Grüße,
Liebe Andrea,
ich möchte in den Herbstferien mit meinem (dann) 16jährigen Sohn nach New York fliegen (das erste Mal). Kannst Du uns ein günstiges aber gutes Hotel nennen?
LG und weiterhin eine tolle Zeit in Südafrika!
Claudia
Autor
Liebe Claudia, oh das ist schwierig. Ich würde wirklich Holidaycheck empfehlen für die Preisrecherche und Suche. Damit bin ich noch nie auf die Nase gefallen. Das Aloft in Brooklyn Downtown ist super, aber es gibt auch eine Menge in Manhattan. LG Andrea