Briefwechsel: Brauchen wir Distanz, um uns nahe zu kommen?

Brauchen wir Distanz, um uns nahe zu kommen

 

Liebe Denise,

ich kann es gar nicht so richtig glauben. Ich schreibe einen Brief. Einen richtigen Brief. Ich verzichte zwar auf bunte Zeilen, Herzen und Aufkleber, aber dennoch… es ist ein Brief. Ein Brief an Dich.

Ich freue mich sehr über diesen Gedankenaustausch mit Dir. Unerwartet verbindet uns ganz viel. Und dabei hatten wir vor 4 Jahren auf dieser Reise nur ganz oberflächlich miteinander zu tun… weißt Du noch? Ich wusste nicht mal genau, ob ich Dich mag. Interessanterweise habe ich vor 4 Jahren noch über solche Dinge nachgedacht. Heute lasse ich mich einfach darauf ein ohne zu bewerten, mache meine Erfahrung und dann guck ich weiter. Entschieden, aber ohne Urteil. Und weißt Du was? Es fühlt sich gut an… dieses langsame wachsen.

Ich habe mir das SEX AND THE CITY Buch gekauft, was Du mir empfohlen hast. Für 3 Euro bei Ebay. Es ist großartig. Wusstest Du eigentlich, dass ich SEX AND THE CITY überhaupt nicht mochte, also als ich noch verheiratet war? Ich habe diese Themen null verstanden. Ich bin keineswegs prüde, aber der Freiheitsdrang und der Drang der Selbstverwirklichung dieser 4 New Yorker Frauen war mir unheimlich. Wenn man verheiratet ist, Kinder hat, vielleicht noch einen Hund und Haus mit Garten… hat man doch alles, was man braucht. Zumindest redete ich mir das ein und ich lebte ganz gut mit dieser Selbstlüge.

Manche Dinge brauchen eben die richtige Zeit und die Themen aus SEX AND THE CITY könnten – aus meiner Sicht – aktueller nicht sein. Ich wäre eine Mischung aus Samantha und Carrie. Jedenfalls bin ich richtig Fan und ich lache mich schlapp über die Sprüche.

 

Weißt Du, worüber ich oft während meiner Ehe nachdachte? Über Distanz.

 

In meinem alten Leben kannte ich ein Paar, was sich offensichtlich sehr liebte. Mir ging das ziemlich auf den Keks. Ich fühlte mich immer ein Stück vorgeführt mit meiner eigenen Beziehung, weil es bei uns eben nicht so war. Kennst Du diese vermeintlich glücklichen Paare? Die stochern ja auch gern in offenen Wunden rum… ich weiß gar nicht, ob mit Absicht oder eben nicht. Aber das spielt auch keine Rolle. Unterm Strich beneidete ich die beiden für das, was sie miteinander hatten.

Irgendwann saß sie an meinem Tisch. Weinend. Das Wort Trennung fiel und ich fiel aus allen Wolken. Was zur Hölle war passiert?

 

Die Distanz fehlte. 

 

Er war die Woche über oft unterwegs. Manchmal mussten sie sich verabreden um richtig Zeit miteinander verbringen zu können. Aber der Job änderte sich und auf einmal war er täglich Zuhause. Die komplette Paardynamik änderte sich. Beziehungsalltag kehrte ein und den gab es vorher in dieser Form nicht und stellte eine Herausforderung dar.

Ich konnte diese Herausforderung sehr gut nachvollziehen. Denn ich war froh, wenn ich mal nicht im immer gleichen Beziehungsalltag steckte, wenn ich unser Zuhause einfach mal nur für mich hatte. Keine Diskussion über das Fernsehprogramm, keine Diskussion über das Abendessen… einfach mal nur mit mir sein. Ich schickte meinen Mann mit unserem Sohn sogar weg um das Haus allein zu putzen, bei lauter Musik und guter Laune… einfach nur mit mir. Das schöne an Distanz ist ja letztendlich auch die Freude, die man empfindet beim Wiedersehen. So geht es mir ja auch, wenn ich verreise… ich liebe es zu reisen, aber nach Hause kommen ist daran einfach das Schönste.

Als ich nach der Trennung auf Wohnungssuche war und meine erste kleine Wohnung in Leipzig fand, war das ein totaler Befreiungsschlag. Ich hätte bleiben können, aber die Aussicht auf meine eigenen 4 Wände, die Möglichkeit der Selbstbestimmung nach so vielen Jahren, hat mich tatsächlich fasziniert und Energie freigesetzt und ich hätte das auf gar keinen Fall mehr aufgeben wollen.

Und es wurde auch genauso schön, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nein… es wurde besser, viel besser sogar. 

Das klingt jetzt vielleicht so, als würde ich Männer oder Beziehungen total doof finden. Aber das ist natürlich Quatsch. Aber diese Distanz in einer Beziehung würde ich nicht mehr aufgeben wollen. Heute weiß ich, dass ich meinen Ort des Rückzugs brauche. Zeit für mich. Einfach mal niemanden, der bewertet, was ich mache oder eben auch nicht mache. Ich kann super aufgeräumt oder super unaufgeräumt sein und es stört sich keiner dran.

Früher habe ich mich an solchen Frauen, wie mir, total aufgerieben. Getrennte Schlafzimmer? Unmöglich! Getrennte Wohnungen? Unmöglich! Da braucht man doch erst gar keine Beziehung eingehen, wenn man eh total egoistisch drauf ist. Dabei ist doch der Alltag miteinander die eigentliche Herausforderung. Es ist toll, wenn man das miteinander meistert, aber es gibt oftmals keinen Ausgleich dafür. Man reibt sich auf und verliert sich im Paar sein. Die Individualität und Stärke eigener Entscheidung geht komplett flöten. Man macht nur noch, existiert irgendwie, aber mehr ist es dann oft auch nicht. Und der Großteil der Paare schafft den Spagat nicht sich dann auf Augenhöhe zu begegnen und zu verstehen, dass der jeweils andere ja eben auch noch ein ganz eigenständiges Individuum ist.

Ich habe die Sex and the City Filme mehrfach gesehen. Erst konnte ich gar nicht verstehen, warum Carrie ihre kleine Wohnung in Manhattan behielt. Wenn ich den Film heute sehe, kann ich nur laut applaudieren. Ich meine, wir machen Urlaub vom Job, es gibt Wochenenden als Alternative zu arbeitsreichen Wochentagen. Da sollte es doch eigentlich auch so was, wie Urlaub von der Beziehung geben ohne das es merkwürdig wirkt oder man als verrückte Alte abgestempelt wird. Ich meine, gesellschaftlich gesehen, haben wir ja als Ü40 Frauen… alleinerziehend und sitzengelassen… eh schon einen schwierigen Stand und wenn wir dann noch erzählen, dass wir diese Entwicklung – offen gesagt – ziemlich genial finden, dann ist das Personal mit den weißen Westen auf dem Arm nicht mehr wirklich weit. 

Natürlich hat so ein Zusammenleben viele Vorteile. Aus finanzieller Sicht ist das meist ein Knaller. Und es gibt dann halt irgendwie auch ein Netz, falls mal irgendwas schiefgeht. Aber, wenn man erstmal alle Scherben vom Boden aufgelesen und sich wieder berappelt hat um festzustellen, dass man das eigene Leben nicht auf dem Fundament eines anderen Menschen bauen muss… dann ist das ein ziemlich geiles Gefühl. Als hätte man sich selbst zurückerobert. Und ja… das macht es den Männern sicher schwer, denn ich brauche keinen Mann. Ich habe nicht geschrieben… ich will keinen Mann, aber ich brauche keinen und das ist ein Unterschied. Meine persönliche Erfahrung dazu… Männer wollen gebraucht werden. Das ist tatsächlich ein kleines Dilemma.

Das ich Distanz brauche, hat sich schon während meiner Ehe ganz klar herauskristallisiert. Heute würde ich darauf keinesfalls mehr verzichten und ich würde auch meine Wohnung nicht aufgeben. Ich möchte die Tür zumachen können. Entscheiden, wann ich wen, wie lange sehe. Früher hatte ich total romantische Vorstellungen vom Zusammenleben mit einem Mann. Aber spätestens, wenn man 1000 mal das Klo für seine Familie geputzt hat, im Fernsehen nichts als RTL2 läuft oder der Partner einem den Schlaf wegschnarcht, weiß man die eigenen 4 Wände sehr zu schätzen. Klingt total unromantisch… ich weiß, aber es steckt tatsächlich viel Wahres drin, wenn wir alle mal ganz ehrlich zu uns selbst sind.

Brauchen wir Distanz, um uns nahe zu kommen? Also ich würde ganz klar sagen… definitiv! Das heißt jetzt nicht, dass jeder seine eigene Bude braucht. Distanz kann man ja auch verschiedenen Wegen schaffen.

 

Wie steht’s mit Dir Denise?

 

Distanz? Ja oder nein und in welcher Form? Wir sind zwar ähnlich lange getrennt von unseren Partnern, aber auf der romantischen Ebene läufts ja bei uns sehr unterschiedlich. Finde ich übrigens super spannend und das gibt sicher einen Briefwechsel in der Zukunft, der es in sich hat. Jedenfalls habe ich für meinen ersten Brief an Dich erstmal ein doch recht seichtes Thema gewählt, aber so wird es nicht bleiben (schreibt sie und grinst dabei dreckig ihren Laptop an).

So Denise… ich darf jetzt Koffer packen für Südafrika.

Schwing Dich an die Tasten und antworte mir.

 

Ich drück Dich, Andrea

 

Ein kurzes Update: Die Antwort von Denise ist zwischenzeitlich online und Ihr findet sie hier.

 

 

 

 

25 Kommentare

  1. Angela Hartmann
    17. Februar 2019 / 7:44

    Liebe Andrea,
    ich möchte nur kurz sagen, das ich den Brief ehrlich und mutig finde! Kann dem allen nur zustimmen. Bin in 2.Ehe schon wieder 13 Jahre verheiratet und Distanz ist uns sehr sehr wichtig und tut der Beziehung so gut. Hätte ich mit 40 nicht gedacht,aber als Ü 60 sehe ich das komplett anders
    Liebe Grüße und eine wunderbare Reise

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:56

      Liebe Angela, danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich sehr für Dich über Deine 2. Ehe und das Ihr ein Miteinander mit Distanz gewählt hat, was Euch ja offensichtlich gut tut. Und ja… mit dem älter werden verändert man tatsächlich den ein oder anderen Blickwinkel. Ich hätte das auch nie für möglich gehalten. Liebe Grüße, Andrea

  2. 17. Februar 2019 / 8:26

    Liebe Andrea, an der Stelle applaudiere ich Dir…. Ganz laut…. Ein großartiger Text…. Und ich bin sehr gespannt auf die Antwort von Denise… Hab ne schöne Reise und ne tolle Zeit, lieber Gruß Conny

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:54

      Liebe Conny, ich bin auch gespannt… vor allem, wie es sich weiterentwickelt und welche Themen als nächstes kommen. Lieben Dank für Deinen Kommentar, Andrea

  3. Ina
    17. Februar 2019 / 8:37

    Ein schöner Brief. Der durchaus Wahrheiten hat. Ich lee seit einem Jahr in einer Beziehung. Ich Anfang 30,er Mitte 30. Und er stellt mich nicht seiner kleinen Familie vor. Das lässt mich zweifeln, aber auch langfristig getrennte Wohnungen würden mich zweifeln lassen. Er ist fast immer bei mir und wir gehen auch draußen als Pärchen. Er wohnt wohl noch bei seiner Mutter. Aber warum stellt er mich ihr nicht vor,,.? Ist dies auch ein Stück unabhängig? Was denkst du?

    • Andrea
      Autor
      17. Februar 2019 / 8:42

      Das auf die Ferne zu beurteilen, halte ich für schwierig. Meine persönliche Erfahrung dazu? Das hat nichts mit Unabhängigkeit zu tun… Unabhängigkeit steht nicht für Geheimnisse oder etwas zu verstecken… es steht für Unabhängigkeit! Und Unabhängigkeit verträgt sich nicht mit Geheimnissen oder Lügen. LG Andrea

  4. Eva
    17. Februar 2019 / 8:50

    Hallo Andreas!
    Ich liebe dich so sehr..darf ich das als Frau sagen 😉
    Dein Brief ist wunderbar und SO wahr.
    Nach 15 Jahren habe ich mich im Jänner von meinem Mann getrennt. Und es geht mir so gut. Sitze gerade in meiner neuen, wunderschönen und sonnendurchfluteten Wohnung und genieße mein neues Leben. Ich brauche kein Haus, keine finanz. Sicherheit durch Ehemann,…ICH brauche meine Freiheit.
    Ich bin 39 und sowas von abenteuerlustig.
    Meine Kids waren lange ein Grund, warum ich gezögert habe, aber schlussendlich haben sie meine Depression gespürt und sehen jetzt eine glückliche, entspannte Mama. “Du bist so chillig geworden:-)“
    Geil, oder?
    Ich genieße meinen Freiraum. Entscheidungen ganz alleine treffen zu können. Zeit für mich, Yoga, Meditation, Stille. Entspanntes Zusammensein mit den Kids……
    Ja, und auch ich liebe Sex in the City 😉

    Ganz liebe Grüße und vielen Dank für diese neue Kolumne. Freue mich schon auf die Antwort von Denise (die ich auch liebe)

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:53

      Liebe Eva. Du darfst. Ich habe sehr gelacht gestern… herzlich gelacht. Ich kann Dir bei jedem Punkt uneingeschränkt zustimmen, denn exakt so geht es mir auch. Es fühlt sich so an, als wäre man nicht mehr in einer Rolle, oder? Und das entspannt tatsächlich sehr. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen, aber die fühlen sich einfach anders an. Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar, Andrea

  5. Simone Schwarz
    17. Februar 2019 / 9:14

    Liebe Andrea,
    vielen Dank für eure neue Kolumne, à la Sex and the City, ich liebe die Serie und die Filme. Ich kann dir in vielen Dingen zustimmen, ich habe das auch so erlebt und genieße jetzt meine Unabhängigkeit in meinem Leben. Allerdings war ich mit dieser Selbstbestimmung am Anfang meines Singleslebens überfordert. Nach über 30 Jahren Beziehung wahrscheinlich auch nicht verwunderlich.
    Ich freue mich jetzt schon auf die Antwort von Denise.
    Ich wünsche Dir eine tolle Reise und ich freue mich auf deine inspirienden FOTOS.
    Liebe Grüße Simone

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:50

      Liebe Simone, oh das kann ich sehr gut verstehen. Ich war nicht wirklich überfordert, aber es hat sich super merkwürdig angefühlt am Anfang. Ich hatte immer das Gefühl mich noch abstimmen zu müssen und war dann ganz oft erstaunt, wenn ich alles alleine entschied. In der ersten Zeit bin ich mit Licht und Musik eingeschlafen. Es war ganz schwierig diese Stille zu ertragen. Es ging also auch bei mir nicht von jetzt auf gleich. Ich habe mir das langsam zurückerobert und jetzt liebe ich es. Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar, Andrea

  6. Lelelel
    17. Februar 2019 / 9:54

    Das Thema Trennung ist auch irgendwann mal gut findest du nicht.

    • Andrea
      Autor
      17. Februar 2019 / 9:57

      Danke für Deinen anonymen Kommentar. Und offensichtlich hast Du nicht verstanden das es hier nicht um das Thema Trennung geht… vielmehr das Gegenteil davon. Und Du hast jede Möglichkeit woanders zu lesen… ich würde das sogar begrüßen und Dich persönlich dazu beglückwünschen. Aber das wäre ja viel zu einfach… nicht wahr… anonymer Leser? Schönen Sonntag, Andrea

      • Skdkdkf
        17. Februar 2019 / 17:26

        Ich habe sehr wohl begriffen worum es geht aber MUSS man in jeden 3. Post diese Trennung wieder aufwärmen über die du ja hinweg bist? Ich lese deinen Blog gern aber DAS finde ich halt nervig. Das zu erwähnen darf erlaubt sein. Und wenn du magst lese ich halt woanders weiter. Kritik scheinst du generell nicht gern zu hören.

        • Andrea
          Autor
          17. Februar 2019 / 18:39

          Wie Du schon selber schreibst “dann lese ich halt woanders weiter”. Bitteschön! Mein Blog, meine Spielwiese und wenn ich jeden Tag von morgens bis abends über Trennung & Co. schreibe… es ist meine Spielwiese und Du darfst sie gern verlassen. Anonyme Kritik? Applaus Applaus! Vielleicht schreibe ich morgen mal darüber einen Artikel und was ich davon halte. Und nein – Du hast das Thema leider nicht verstanden bzw. komplett fehlinterpretiert. Ich wünsche Dir trotzdem einen ganz wunderbaren Sonntagabend. Herzlichst Andrea (nicht anonym).

  7. F.
    17. Februar 2019 / 11:34

    Du hast so was von recht… Ich schreibe hier für deine Leser anonym, weil ich noch mitten in ein der Trennung stecke bzw. in der Vorbereitung dazu. Viele Vertrauensbrüche, Gespräche, Tränen, Bitten um Verzeihung seinerseits, Wohnungssuche, mehr Gesprächen, Nähe und Distanz vergesse ich mich doch immer wieder selbst ein Stück. Obwohl ich weiß, dass es richtig ist zu gehen, liege ich nachts wach oder mag aus Angst davor gar nicht erst schlafen gehen, weil immer noch so viel Gefühl da ist.. aber nicht genug, um weiter zu machen wie bisher. Ich nehme jeden Schubs in die richtige Richtung dankbar an, dieser hier war besonders lesenswert. Ich würde mir schon wünschen, dass mein Partner und ich in getrennten Wohnungen wieder etwas zueinander fänden, wäre aber nicht sehr enttäuscht, wenn es nicht mehr klappt. Jetzt warte ich nur noch auf die Zusage meiner hoffentlich neuen Wohnung und dank deines Briefes werde ich heute Nacht hoffentlich ruhiger schlafen. Übrigens wird mein Schritt sehr radikal sein, denn ich werde kaum ein Möbelstück mitnehmen, nur Dinge, an denen ich sehr hänge. Ein kompletter Neustart, mit dem ich nicht nur den Ballast dieser, sondern auch den meiner Ehe abstreife wie eine zu eng gewordene Haut. Wenn schon, denn schon.
    Alles Liebe, F.

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:47

      Ich habe übrigens auch so gut, wie kein Möbelstück mitgenommen. Mir war damals nach total neu anfangen und möglichst viel Ballast abwerfen. Und es war auch ein schönes Gefühl alles so machen zu können, wie ich wollte und es zog direkt mal ein Sessel voller Blümchen ein. Ich glaube, ich hatte Anfangs – tief in mir – auch den Wunsch das die Distanz wieder Nähe schafft. Ich glaube den hatten wir beide. Aber das ist eine Entwicklung, die man nicht wirklich beeinflussen kann und es hat sich eben anders entwickelt. Distanz kann in jedem Fall eine Chance sein… für das Paar oder eben für sich selbst. Ich wünsche Dir alles Gute für die Schritte in Deiner Zukunft. LG Andrea

  8. 17. Februar 2019 / 13:03

    Andrea,
    der Briefwechsel finde ich so eine klasse Idee, und irgendwie habe ich selbst Lust einen Brief zu schreiben. Spannendes Thema vor allem, da ja auch in der Serie und im Film SATC immer eine wiederkehrende Rolle gespielt hat. Ich finde Distanz erst mal so gar nicht schlecht, weil Distanz hilft beim Nachdenken und bringt neue Ideen mit sich. Man muss halt aufpassen, dass die Distanz nicht dazu genutzt wird um die Sachen, die man an seinem Partner nicht mag als Ausrede für diese Distanz zu nutzen. Ich nutze beispielsweise die Möglichkeit der Distanz neuerdings in Malerei, wo ich bei einem guten Freund sein Atelier mitbenutzen darf um alleine zu sein und einfach darauf loszumalen und einfach für mich zu sein. Lass es Dir in Südafrika gut gehen.

    Gruß,
    Petra

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:43

      Liebe Petra, ein super guter Kommentar. Distanz als Ausrede… finde ich einen richtig guten Hinweis und da muss man sich sicher immer wieder mal selbst reflektieren. Distanz spielt ja nicht nur in der Partnerschaft eine Rolle, sondern zwischen uns Menschen allgemein. Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar, Andrea

  9. Britta
    17. Februar 2019 / 13:52

    Hallo Andrea, was für ein schöner Brief!!!
    Ja, Distanz ist gut. Ich erinnere mich besonders gerne an die Folgen, in der Carrie ihre Wohnung nicht aufgeben wollte und dann aber etwas entsetzt war, als Big die auch für sich beanspruchte ?
    Ich bin übrigens ein Riesenfan von SATC – von Anfang an. Meine Freundinnen musste ich erst noch etwas überzeugen, hat aber gut geklappt. Auch meine Töchter lieben die Serie und am liebsten schauen wir zusammen.
    Nun mit mittlerweile 53 Jahren (na ja fast schon 54) nehme ich mir die Freiheit in meinem eigenen Bett zu schlafen (auch wenn ich noch ganz frisch verheiratet bin) und mir die Freiräume zu nehmen, die ich brauche. Ich habe mir einen arbeitsfreien Tag in der Woche geschenkt, den ich so gestalte wie ich mag. Und ich genieße diese Freiheit in vollen Zügen.
    Hab’ eine tolle Reise. Ich freue mich auf deine Berichte und auf den Antwort-Brief ?‍♀️

    • Andrea
      Autor
      18. Februar 2019 / 5:42

      Liebe Britta, ja ich weiß genau was Du meinst. Die Wohnungssituation war wirklich erstmal irritierend. Vermutlich hätte ich vor 5 Jahren noch gestritten um meinen Standpunkt zu vertreten… nämlich das das ja echt gar nicht geht… 🙂 Und heute? Genieße ich meine 160 cm Matratze und ich schlafe wie ein Baby. Aber weißt Du… das eine schließt ja das andere nicht aus. Lieben Dank für Deinen Kommentar, Andrea

  10. Angela
    18. Februar 2019 / 8:52

    Liebe Andrea, danke für Deinen Brief. Ich denke jeder muss für sich und seinen Partner, Partnerin die richtige Lebensform herausfinden. Wie so oft scheitert das ja leider oft an der fehlenden Kommunikation und blöde Missverständnisse machen sich breit. Und wenn man sich nicht einigen kann, wird es wohl nicht der richtige Mensch an unserer Seite sein. Auch wenn diese Erkenntnis oft die Schwerste ist.

    Wir alleinerziehenden Mütter mit Mitte 40 gehören zu der Sorte „schwer vermittelbar“, bzw. sind Zielgruppe der Männer 60+. Meistens sind die Kinder noch im Haus und die wollen zu Recht – gelegentlich 😉 – Aufmerksamkeit.

    Egal. Wir haben unser Leben zum Glück selbst in der Hand und können auf den Mr. Right warten. Kompromisse gehen gar nicht.

    Dir und Luca einen schönen Urlaub.

    Liebe Grüße

    Angela

  11. Claudia Ehrlinger
    18. Februar 2019 / 12:42

    Liebe Andrea,
    ich finde das teilweise wirklich witzig, weil wir so „seitenverkehrte“ Erfahrungen in unserem Leben machen bzw. gemacht haben. ICh werde auch in wenigen Wochen 42 und ich hab in den Jahren, in denen du mit Mann und KInd lebtest, teilweise in Beziehungen aber zum Großteil Single Sex and the City verschlungen. Ich kann jetzt gar nicht mehr sagen, dass ich ich darüber jetzt „hinaus“ bin oder so – weil in der Tat schaue ich es jetzt nicht mehr. Ist glaube ich auch eine Zeitfrage und dass ich es von Mitte 20-Mitte 30 regelmäßig verschlungen habe. ICh hab es mit meinem Lebensgefährten auch noch ab und zu geschaut. Den ersten FIlm fand ich auch noch sehr gut – der 2. hat mir nicht mehr so gefallen. Erstesn hat mir New York gefehlt und zweitens konnte ich manches wirklich nicht nachvollziehen. Dass Carrie es stört, dass Big mal mit ihr daheim essen will und nicht ausgehen und das sich Charlotte darüber beschwert, dass ihr Kind beim Backen ein sauteures Kostüm zerstört – ist für mich weit weg davon realistisch zu sein (wie die Mütter aber darüber reden, wie schwer es mit KIndern ist, das fand ich wieder sehr bewegend=
    Hm, riesen Ausflug zu Sex and the City – zum Thema Distanz: Da gibt es wirklich gesellschaftlich einige Themen, die es einem schwer machen, wenn man offen dazu steht, „aus der Norm“ zu sein. GEtrennte Wohnungen/Schlafzimmer/Urlaube. Das sind Themen, die müssen in einem paar und einer Familie stimmig sein – für niemanden sonst.
    Ich selber brauche diese Zeit für mich auch sehr. Mal einen Abend/Tag oder ein Wochenende nur die Wohnung für mich zu haben, genieße ich sehr. Mein Freund auch – ab und zu nehmen wir uns unabhängig voneinader Urlaub, damit jeder einfach Zeit für sich hat.
    Für mich nicht nachvollziehbar, wenn jemand das nicht braucht. Dennoch hat das auch seine Berechtigung. Wenn beide damit klar kommen, ist da genauso legitim.
    glg Claudia

  12. Cadyrady
    18. Februar 2019 / 17:34

    Die Idee mit dem Briefeschreiben ist genial und ich hoffe sehr, ich lese ganz viele Briefwechsel, die sich gewaschen haben!

    Andrea, ich wünsche Dir ganz viel Spaß in Südafrika!

    Viele liebe Grüße aus meiner Wahlheimat Kapstadt
    Carola

  13. Tutenchamune
    7. März 2019 / 9:01

    Hmhhhh … seit geraumer Zeit beschäftigt mich dieses Distanzding sehr. Ich bin seit über einem Jahr getrennt habe aber bereits wenige Wochen nach der Trennung einen sehr lieben Mann kennengelernt. (Nein ich hätte das nie so geplant … aber es hat sofort gefunkt …wie das Leben so spielt) Da wir beide Kinder haben und etwa 30 km auseinander wohnen sehen wir uns nur am WE. Mir bricht das jedes mal das Herz wenn wir uns trennen ….ihm nicht…wir könnten uns doch auf das nächste Mal freuen. Ich vermisse ihn wahnsinnig an den Abenden. Mein Problem ist das wir zwar verliebt sind aber eben vom Alltag des anderen nichts mitbekommen …. das finde ich traurig und es macht mich unglücklich. Klar auch ich brauche oft Zeit für mich …. einfach mal im Bad ausgiebig trödeln…basteln….malen…Lesen…. ich finde darin auch keinen Widerspruch wenn er das gleiche für sich braucht …aber sich dann Abends oder danach wieder zu sehen und miteinander zu reden und nebeneinander einzuschlafen … das brauche ich auch. Ich wünsche mir Pläne für die Zukunft zu schmieden und er kann nie eine verbindliche Aussage machen?? nur das er möglichst viel Zeit mit mir verbringen will…. irgendwie stecke ich da grade fest? Wie ist das nun mit der Distanz …ist dass dann das Zünglein an der Waage das die Beziehung zum Scheitern bringt?

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