Problemzone Frauenfreundschaft?

In unserer 3. Folge unseres Ü40 Podcasts für Frauen oder auch einfach nur in unserem Podcast für erwachsene Frauen geht es um die Problemzone Frauenfreundschaft. Wo sehe ich mich selbst, was mache ich eventuell falsch und wie geht es besser im ewigen, weiblichen Konkurrenzkampf?

 

Frauenfreundschaften sind wichtig.

Frauenfreundschaften sind großartig.

Frauenfreundschaften können schwierig sein.

Freundschaften verändern sich mit den Jahren oder auch mit dem eigenen älter werden. Das liegt in der Natur der Sache. Freundschaften sind oftmals Wegbegleiter oder sogar Themenbegleiter. Manchmal findet man zusammen, weil man gerade in einer ähnlichen Lage ist. Man zieht als Singles um die Häuser oder schiebt gemeinsam Babybäuche vor sich her. Vielleicht hat man das gleiche Hobby oder die Kinder gehen in eine gemeinsame Klasse.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich Freundschaften wirklich die Wertschätzung entgegengebracht habe, die notwendig ist. Ich war ganz oft eine doofe Freundin. Vielleicht glaube ich das aber auch nur. Vielleicht waren ja auch die anderen einfach nur doof. 

Ich hatte es schon in dem Blogpost zu „Das Miteinander von Frauen“ geschrieben….ich werde, zumindest auf den ersten Blick, emotional oft unterschätzt. Ich bin gerade heraus, trage mein Herz auf der Zunge und mein Gesicht ist mein Spiegel.

Mein Fitnesstrainer wäre begeistert, wenn er meinen ständigen, gymnastischen Entgleisungen meiner Mimik folgen könnte. Ich habe das leider auch nicht so richtig unter Kontrolle. Meine Gesichtsmimik handelt oft schneller, als mein Gehirn. Die Folge können irritierte Gesprächspartner sein. Auf der anderen Seite weiß auch jeder direkt woran er ist. Ob das nun gut oder schlecht ist, kann jeder für sich selbst entscheiden.

Ich handle zu 99 % emotional und absolut intuitiv. Ich weiß, mittlerweile, sehr genau wo meine persönlichen Grenzen liegen und ob ich bereit bin sie zu überschreiten. Das gilt auch für Freundschaften. Vor allem für Freundschaften. Man darf Situationen hinterfragen und Entscheidungen treffen, wenn keine Lösung in Sicht ist. Freundschaften sind enorm wichtig. Noch wichtiger jedoch ist der eigene Wohlfühlfaktor. Entweder man arbeitet daran oder tritt erstmal den Rückzug an, wenn mögliche Lösungen einfach ausbleiben. Auch das passiert und alles andere wäre für jede Freundschaft und alle Beteiligten eine Qual.

In den letzten Jahren sind Frauen in mein Leben getreten, die – jede für sich – eine große Rolle für mich spielen. Dabei geht es gar nicht um die Quantität unserer Begegnungen, sondern um die Qualität unserer Begegnungen. Es geht überhaupt nicht darum uns selbst zu feiern (vielleicht ein ganz klein wenig), sondern einfach zu genießen und auch voller Respekt zu schätzen, was wir miteinander haben. Manchmal einfach nur ein Glas Wein und manchmal ein gutes, intensives Gespräch oder auch die konsequente Umsetzung von kreativen Projekten. Ich wäre heute nicht, wer ich bin und wo ich bin, wenn mich all diese Menschen auf diesem Weg nicht begleitet hätten. Viele wichtige Impulse waren dabei, die dafür gesorgt haben, mich intensiv selbst in Frage zu stellen. Das war eine Notwendigkeit, nach allem, was in den vergangenen Jahren passiert ist…

All das ist nicht ohne Grund passiert und ich bin (weiß Gott!) so gar nicht esoterisch veranlagt. 

Ich bin immer noch in einem Lernprozess und das wird vermutlich niemals ein Ende nehmen. Manchmal habe ich das Gefühl schon die leisesten Schwingungen wahrzunehmen und reagiere darauf. Vielleicht ist das gar nicht notwendig. Vielleicht ist das auch gar nicht gewollt. Mich zurückzunehmen, meine Meinung nicht zu sagen….darin bin ich immer noch schwerfällig, aber es wird besser. Manchmal gelingt sogar mir dezente Zurückhaltung und das ist nicht ganz so einfach, wenn man eher zur Kategorie „Rampensau“ gehört. Wenn man mich lassen würde, würde ich mit einer Pulle Sekt auf den Tisch hüpfen und laut rufen:

 

Hey, hier bin ich und jetzt haben wir mal ordentlich Spaß miteinander!

 

Vor kurzem, in der Leipziger Oper, bin ich….sehr zum Leidwesen meines Sohnes…vom Sessel aufgesprungen und hab laut und wild applaudiert. Zwischendurch habe ich leise mitgesungen und bin rhythmisch auf meinem Opernsessel hin und her gerutscht. Wir hätten uns fast zerstritten….

Mein Humor, meine große Klappe und meine extrovertierte Art sind keine Fassade, die etwas verstecken. Es ist ein Teil von mir, etwas, was mich ausmacht. Ein weiterer Teil ist aber eben auch eine hoch sensible Seite, gepaart mit starkem Willen und meiner Intuition und meinem Bauchgefühl folgen zu wollen. 

Mit Frauenfreundschaften ist es manchmal, wie mit Partnern. Manchmal ist es notwendig miteinander oder auch aneinander zu wachsen. Ansonsten werden mögliche Reibungspunkte zu groß und die Freundschaft besteht nur noch aus gegenseitiger Analyse, ohne vielleicht hinzusehen, was tatsächlich gut und schön ist und was man mit „gut & schön“ vielleicht anfangen könnte. Auch das passiert nicht von heute auf morgen. Es ist ein langer Prozess…es hat meist schon länger irgendwo gezwickt und gezwackt.

Frauen treten oft und oft sogar unbewusst…in Konkurrenz. Wir befinden uns in einer ständigen Vergleichssituation. Das war schon bei Schneewittchen so. Jedoch gibt es immer 2 Möglichkeiten. Ich kann zulassen, dass meine eigene Unzufriedenheit Blüten treibt und die Freundschaft beschädigt oder sogar enden lässt oder ich kann meine eigene Unzufriedenheit in Energie umwandeln und dafür sorgen, dass ich mich nicht mehr vergleichen muss und nicht mehr vergleichen will.

 

Und das geht so:

 

Ich möchte auch in Größe 36 passen? Dann eben nicht neidisch die Freundin anschielen und ihre Essensgewohnheiten kritisieren, sondern selber auf die Ernährung achten und Sport treiben. Ich möchte auch erfolgreich sein? Na dann….hart arbeiten und machen, anstatt sich selbst zu bemitleiden und rumjammern das nichts geht.

Handeln ist die deutlich bessere und gesündere Option für eine Frauenfreundschaft. Noch geiler wäre doch all das vielleicht zusammen anzugehen. Die Tugenden des jeweils anderen zu nutzen…vielleicht zusammen joggen zu gehen oder sich vom Weg zum Erfolg was abzuschauen oder sogar ein gemeinsames Business aufzubauen. Alles ist möglich und ich bin davon überzeugt, dass wir Frauen Zeit vergeuden und Kompetenzen verschenken, weil wir oftmals so kompliziert sind und auch kompliziert denken und dann wundern wir uns, wenn die Männer wieder fröhlich an uns vorbeiziehen. Emanzipation bringt gar nichts, wenn wir uns weiterhin selber Steine in den Weg legen und die Nase über die Gewohnheiten der anderen Rümpfen.

Sabine und ich haben über Frauenfreundschaft gesprochen. In Folge 3 unseres Podcasts auf 25 Stunden Champagner.

Wir erzählen Euch von unseren Gedanken zu dem Thema und von Frauen, die unseren Weg begleiten oder begleitet haben und es gibt eine….eine ganz besondere Frau. Ich glaube….diese Frau…weiß gar nicht, wie besonders sie ist. Und wenn sie es wüsste, würde sie leise und ein wenig beschämt lächeln….und dann….würde sie sich freuen.

Viel Freude beim Zuhören!

 

 

Eure Andrea

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