Hach, was waren das noch Zeiten…als ich meinen Sohn bedingungslos glücklich machen konnte ohne mich mit Widerworten oder Ablehnung auseinandersetzen zu müssen. Alles, was ich machte, anschleppte oder wie ich ihn anzog, wurde akzeptiert.
Mama war einfach die Größte.
Die Betonung an dieser Stelle liegt auf „war“.
Leider hat er eine eigene Meinung entwickelt (wie konnte DAS! passieren?), die er auch fröhlich kundtut. Warum können Kinder nicht einfach nur groß werden und sie machen trotzdem, was wir Erwachsenen von ihnen wollen? Und gibt es in der Pubertät eigentlich irgendwelche Dinge, die wir Eltern überhaupt richtig machen können? Würde ich mir die täglichen, pubertären „Anmuffeleien“ zu Herzen nehmen, könnte ich mich psychosomatisch einweisen lassen.
Mama ist nicht mehr die Größte.
Es hat den ein oder anderen (klitzekleinen) Moment gedauert bis ich das verkraftet hatte.
Tatsächlich und wenn ich ehrlich zu mir selber bin, habe ich es ganz großartig erwischt. Mein Sohn hat „leider“ meine Gene für Ironie und Sarkasmus geerbt und das bekomme ich täglich aufs Butterbrot geschmiert. Er ist ein harter Diskussionsgegner und wir können uns ganz schön aneinander reiben. Aber da ist auch jede Menge Respekt. Wir begegnen uns auf Augenhöhe und trotzdem vergisst er meine Autorität nicht (ok…manchmal…morgens…wenn er aufstehen soll).
Es ist wunderbar ihn groß werden zu sehen. Es ist ein Geschenk. Und ich bin jeden einzelnen Tag dankbar dafür, dass er den schwierigen Weg der letzten beiden Jahre mit mir gemeinsam gegangen ist.
Ein riesen Diskussionsthema zwischen uns war die Einrichtung seines Zimmers. Ein paar Monate vor der Trennung von meinem Mann, hatte ich in unserem alten Haus das Zimmer von Luca komplett neu hergerichtet…von Grund auf. Neuer Boden, neue Tapeten, neues Bett…etc.! Da war er 10 und von Pubertät noch nix zu spüren. Ich habe also versucht meinen Geschmack und seinen Geschmack in Einklang zu bringen und er fand es super.
Dann zogen wir um. Nach Leipzig. Und die Möbel und Deko aus seinem Zimmer zogen mit um. Wir waren kaum in Leipzig angekommen, da kündigten….sich ganz leise….die ersten pubertären Phasen an. Und er fand sein Zimmer doof! Jungs und weiße Möbel….das ging gar nicht. Das ist „Mädchen“. Gottseidank waren es IKEA Hemnes Möbel, die sich mehr als gut verkaufen ließen.
Wäre es nach meinem Sohn gegangen, dann hätte sein Zimmer jetzt schwarze Wände und ausschließlich schwarze Möbel.
Wie richte ich ein „Kinderzimmer“ für einen 12-jährigen „Teenager“ ein?
Mal so ganz unter uns…ich finde es ja äußerst wichtig, dass Kids sich entwickeln und ihren Kopf durchsetzen und so…..aber manchmal muss man sie ja auch vor sich selbst retten.
Eigentlich war es dann so…egal, was ich ihm vorschlug…er fand es scheiße.
Der Deal war letztendlich:
Ok Mama, du weißt, was ich will…und ich vertraue dir das es schön wird.
Einzige Bedingung…das Bett musste schwarz werden. Das ging mir ja völlig gegen den Strich. Ein schwarzes Bett?! Aber es war sein ausdrücklicher Wunsch…also habe ich es dann auch so umgesetzt.
Luca wird bald 13. Ich habe bei der Auswahl seines Bettes direkt zur 1,40 Meter Breite gegriffen. Es ist einfach eine weise Entscheidung mit Blick auf die Zukunft. Wer weiß, wieviele junge Frauen hier irgendwann anklopfen. Wichtig war mir Stauraum unterm Bett, weil die 1,40 Meter ja ordentlich Platz wegnehmen und es keine großen Stellmöglichkeiten mehr für Kommoden und Co. gibt. Das Brimnes Modell von IKEA war perfekt, weil es auch noch ein Kopfteil in Regalform dazu gibt…außerdem ist es preislich wirklich völlig ok. Im Übrigen gibt es das Brimnes Modell in schwarz UND weiß.
Ein Sofa hatte mein Sohn abgelehnt. Was haben wir darüber diskutiert. Er spielt gern XBox, auch mit Freunden…..also wie perfekt ist denn dann bitte ein Sofa um abzuhängen, zu zocken und überhaupt….Aber er hat sich strikt geweigert und ich hab TROTZDEM! eins gekauft im vergangenen Jahr.
Ich war echt aufgeregt als er nach Hause kam. Es gab 2 Möglichkeiten…entweder wir streiten uns oder er fällt mir glücklich in die Arme. Nun gut….beides ist NICHT passiert. Er ist nämlich glücklich auf sein Sofa gefallen. Als es dann nämlich da stand und ich ihm alles hübsch gemacht hatte…war er völlig begeistert und happy. Einziger Nachteil…ich sehe ihn kaum noch im Wohnzimmer. Im Grunde sind Sofa und Bett die wichtigsten Möbel in seinem „Kinderzimmer“ (also für ihn!).
Ansonsten habe ich versucht eine Mischung hinzubekommen. Auch wenn er nicht mehr mit Spielzeug spielt, gibt es ja doch ein paar Sachen, die ihm wichtig sind. Erinnerungsstücke ans „einfach nur Kind sein“. Stücke, die immer mitgewandert sind.
Falls Ihr irgendwas selber schön finden solltet…gibt es hier die Shoppingmöglichkeiten:
- IKEA Brimnes Bett – hier
- Retro Koffer von Maisons Du Monde – hier
- IKEA Ektorp Sofa – hier
- IKEA Gladom Beistelltisch – hier
Kleiderschrank, Teppich und TV Bank sind ebenfalls von IKEA.
Die Farben in seinem Zimmer sind eher gedeckt und etwas dunkler und trotzdem wirkt es unheimlich gemütlich. Luca ist richtig gern Zuhause und fühlt sich super wohl…das ist die beste Bestätigung, die es für mich gibt.
Vergangenen Montag war ich mit Katharina bei IKEA. Ich habe meinen Sohn, eigentlich eher beiläufig, gefragt ob er was braucht. Ich war erstaunt, wirklich sehr erstaunt, als er mir sagte, dass ich ihm bitte eine Planze mitbringen soll. Eine große Pflanze und bitte eine ohne Blüten (das wäre ja wieder Mädchen!). Ich war über diese Bitte so gerührt, dass ich natürlich durch die Pflanzenabteilung gestöbert bin und zum teuersten Rattantopf gegriffen habe.
Als ich mit Katharina wieder zurück fuhr, stand er vor der Haustür und hat voller Stolz seine neue Errungenschaft in den 3. Stock geschleppt….ganz nebenbei gab es noch eine Anweisung: „ich dürfe jetzt in seinem Zimmer nichts mehr verändern“!
Obwohl….gestern kam er um die Ecke und meinte er hätte gern noch mehr Pflanzen. Ich denke gerade intensiv über Regale und einen Urban Jungle für sein „Kinderzimmer“ nach….:-)
Habt Spaß!
Kleine Anmerkung am Rande: Bevor wieder Fragen nach seinem – nicht vorhandenen – Schreibtisch auftauchen….Luca ist superschlau. Er geht weder zur Schule, noch muss er irgendwas lernen!
Eure Schnimpeline
Hallo Andrea,
ich bin auf der Suche nach ein paar Anregungen für ein Jugendzimmer. Meine Tochter ist zehn und irgendwie noch sehr anspruchslos, was ihre Zimmereinrichtung angeht. Aber ich weiß DER Tag wird bald kommen und da will ich schon mal gewappnet sein und stöbere ein wenig in deinem Beitrag rum.
Liebe Grüße
Yvonne
Kleine Anmerkung am Rande: Bevor wieder Fragen nach seinem – nicht vorhandenen – Schreibtisch auftauchen….Luca ist superschlau. Er geht weder zur Schule, noch muss er irgendwas lernen!
Ich lach mich schlapp und das um diese Uhrzeit. 😀 Wenn ich deinen Beitrag lese, hört es sich an wie bei meiner Tochter und mir. Sie ist übrigens gerade 12 geworden.
Wir haben sie auch mit einem neuen Zimmer überrascht und zum Glück ihren Geschmack getroffen!
Auch wir sehen Tessa kaum noch. Dachte immer es liegt an der Pubertät… 😀 Aber am gemütlichen Zimmer kanns natürlich auch liegen.
LG Ilka
🙂 Supergeil geschrieben, ich musste echt lachen, weil mir einiges so bekannt vorkommt. Mein Sohn wird 12, vor ein paar Tagen kam er an, er wollte jetzt ein Jugendzimmer und kein Kinderzimmer mehr, wir sollten uns was überlegen! Und DAS liegt mir ja so gar nicht 😉 Deine Gestaltung gefällt mir jedenfalls unheimlich gut, da würde selbst ich mich drin wohl fühlen. Den ersten Wunsch konnte ich ihm jedenfalls ganz einfach erfüllen: ein grüner Flokati… Na gut, wem`s gefällt… Der Rest wird sich finden. Wünsche euch einen schönen gemütlichen Abend.