Fast unmerklich schleicht sich der Herbst davon und es wird winterlich, zumindest ist es hier bei uns seit einigen Tagen klirrend kalt – aber wunderschön.
Und ebenso wie da draußen, ist der Winter auch bei mir im Kochtopf eingezogen. Der Grünkohl als typisches Wintergemüse hat vor zwei Wochen bereits den Anfang gemacht, und weil das so lecker war lag es ja nahe, auch diese Woche beim Kohl zu bleiben. Daher habe ich mich in der „Wintergemüsefortsetzung“ diesmal für Rosenkohl entschieden.
So Ihr Lieben, und mit diesem vorerst letzten Montagsmampf – zumindest für dieses Jahr – habe ich mich quasi selbst übertroffen. Denn……. ich habe das Unmögliche möglich gemacht…. Der sagenhafte Herr Z. hat nicht nur seine seit der Kindheit gepflegte Antipathie gegen Rosenkohl überwunden und sich getraut, zu probieren – nein, es hat im auch noch GESCHMECKT. Unfassbar. Damit ist mein Auftrag für gesundes Essen in diesem Jahr auf dem Höhepunkt angelangt und ich kann zufrieden in aller Seelenruhe in die wohlverdienten Mampf-Ferien starten (und mich den weihnachtlichen Schlemmereien widmen?).
Dass Kinder Rosenkohl nicht mögen ist übrigens keine Seltenheit und liegt an den darin enthaltenen Bitterstoffen. Ein wenig milder schmecken die grünen Röschen allerdings dann, wenn man sie erst nach dem ersten Frost erntet.
Der Rosenkohl kann außer bitter – natürlich – auch noch gesund, ganz genau so wie es sich eben für einen echten Montagskampf gehört:
Rosenkohl enthält mehr Eiweiß als die meisten anderen Kohlsorten. Ballaststoffe bringen nicht nur die Verdauung in Schwung, sondern sind auch recht nachhaltig sättigend. Die Vitamine C, K und Folsäure, sowie Eisen und Kalium schützen nicht nur im Winter vor Erkältung und grippalen Infekten. Neben den enthaltenen Nähr- und Vitalstoffen, gibt es noch die wunderbaren sekundären Pflanzenstoffe, welche in erster Linie meist starke Antioxidantien sind und somit die Zellen vor (oxidativem) Streß schützen, damit aber gleichzeitig oftmals auch ein „heilendes“ Potential haben.
Da wäre z.B Sulforaphan, das so stark entzündungshemmend wirkt, dass es sogar bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen oder auch Asthma helfen kann. Zusätzlich ist es in der Lage, Tumoren vor zu beugen und sogar Krebszellen zu vernichten. Und während wir unseren Rosenkohl verdauen, wird im Körper noch Diindolylmethan, kurz DIM, gebildet – auch das ein starkes Antioxidans und somit freie Radikale eliminierend. Dim stärkt außerdem auch das Immunsystem und hemmt zwei Proteine, die an der Entstehung von Tumorzellen und Metastasen beteiligt sind. Damit wirkt es gleich an zwei Fronten einem möglichen Krebsgeschehen entgegen.
Ihr seht also, wir können eigentlich gar nicht genug von diesem grünen Wundergemüse mampfen….. und deshalb bekommt Ihr nach der grauen Theorie jetzt auch endlich das bunte Rezept von mir.
Die Zutaten:
- Rosenkohl
- Speckwürfel oder Bacon
- Knoblauchzehe
- Stück Butter
- Cranberries, getrocknet
- Nüsse nach Wahl – z.B. Walnüsse
und so geht’s:
Rosenkohl waschen und putzen, anschließend ca. 6 min. kochen – ich habe ihn im Dampfgarer bei 100 Grad gegart.
Währenddessen den Speck in der Pfanne (ohne zusätzliches Fett) knusprig braten.
Dann den Speck aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Rosenkohlröschen halbieren und im Bratfett kurz scharf anbraten, die Temperatur reduzieren, Knoblauch und das kleine Stück Butter dazugeben. Mit Salz, Pfeffer und ein wenig Honig würzen.
Zum Schluß die Cranberries und die Nüsse in die Pfanne geben, noch kurz mittragen und schon ist das Gericht fertig zum servieren – egal ob alleine oder als Beilage.
Es gibt hier noch zahlreiche Variationsmöglichkeiten…. mit oder ohne Nüssen, mit Cranberries, Aprikosen, Datteln oder auch ganz ohne Früchte… selbst eine Variante mit Parmesankäse ist denkbar. Lasst Eurer Phantasie einfach freien Lauf und probiert Euch aus…. und vor allem – lasst es Euch schmecken!
In diesem Sinne, guten Hunger, frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und rutscht mir alle GESUND und munter rüber……
Eure Charlotte