die Sache mit der Midlife Crisis…und das Tal der Tränen!

dreiraumhaus midlife crisis midlife cowboy buch-2

Warum die Rezension über ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel „Midlife-Cowboy“ ein Stück auch mein eigenes Leben betrifft? Das könnt Ihr den nachfolgenden Zeilen entnehmen:

 

Wir kennen sie alle! Krisen! Sie kommen, sie gehen und manchmal bleiben sie auch. Ich habe auch schon in Krisen gesteckt….Sinnkrisen, Lebenskrisen, Liebeskrisen. Das bleibt einfach nicht aus. Das Leben fordert und manchmal fordert es einfach zu viel und wir stürzen in ein Loch.

 

Am Ende des Tages können wir gestärkt daraus hervorgehen, wir können uns aber auch komplett selbst verlieren. Krisen können zerstörerisch sein.

 

Die Midlife Crisis hat sich meine Ehe geschnappt.

 

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Midlife Crisis? Gibt es doch gar nicht?!

 

Bis vor gut 6 Monaten hätte ich das auch mit einer ausladenden Handbewegung weggewischt. Midlife Crisis ist so ein Wort, was man gern auch mal im Scherz verwendet…nämlich ungefähr so:

 

Du hast Dir einen neuen Sportwagen gekauft? Steckste etwa in der Midlife Crisis?

 

Und dann stand ich von jetzt auf gleich vor meinem eigenen, unerwarteten Ehe-Aus. Ich hab es nicht kommen sehen. Ich bin weder naiv, noch seh ich die Welt durch eine rosarote Brille, aber ich hab es nicht kommen sehen. Das mein (EX)-Mann andere Frauen auch ganz gern mag, war mir schon immer klar und das hat in unserem Haus auch immer mal wieder für Stimmung gesorgt, doch konnte ich ihm nie wirklich etwas nachweisen. Trotzdem war es reine Intuition, die mir gesagt hat, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Klassischerweise habe ich mir das mit Stress und seiner eigenen Unzufriedenheit erklärt, aber im Gegensatz zu sonst fand ich keinen Draht mehr zu ihm…..ich war wie Luft und spürte ständig Blicke, die mir sagten, dass er mich einfach zum kotzen findet…..optisch, als Mensch….irgendwie hatte er abgeschlossen….bis mir endlich ein Licht aufging.

 

Was mir aber letztlich den Boden unter den Füßen weggezogen hat, war die Tatsache, dass er alles was uns ausmacht, was uns verbindet, meine Liebe für ihn…einfach gegen die Wand gefahren hat. Er hatte die Entscheidung, dass unsere Ehe vorbei ist, für sich alleine getroffen und einen Weg eingeschlagen, der für mich verletzend und nicht zu verstehen war. Ich fühlte mich minderwertig, nicht mehr attraktiv und in die Tonne geworfen.

 

Zuerst hab ich gedacht…ok…es liegt an mir. Ich bin schuld. Ich hab nicht genug gegeben, ich hab mich falsch verhalten und ihn in die Arme einer anderen Frau getrieben. Also bin ich los….hab mich mit Dessous eingedeckt und hab einfach alles gegeben, was mein Herz, für ihn, in sich getragen hat. Im Grunde irgendwie verkehrte Welt, aber wenn man jemanden aufrichtig liebt, tut man verrückte Dinge….und 16 Jahre wirft man doch nicht einfach so weg….oder doch?!

 

Nichts, wirklich gar nichts, hat etwas geändert oder mir meinen Mann zurückgebracht. Es ist so, als würde der Mensch, den ich bis Mitte 2015 in und auswendig kannte, nicht mehr existieren. Nichts ist mehr wie es war.

 

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Ich bin förmlich am „Krückstock gegangen“. Ich habe stundenlang gekrümmt auf dem Teppichboden verbracht bis ich vor lauter Rotze im Gesicht überhaupt nicht mehr atmen konnte. Vor der ersten eigenen Wohnungsbesichtigung habe ich fast hyperventiliert. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten und doch musste es irgendwie weitergehen. Es war wirklich schlimm, sehr schlimm.

 

Aber er kam….der Tag an dem ich erkannt habe, dass ich nichts tun kann und das es nicht an mir liegt. Wir Frauen, brauchen ja immer für alles eine Erklärung. Aus meiner Sicht auch völlig verständlich….nach 16 Jahren Ehe möchte man einfach wissen, was eigentlich passiert ist, warum DAS kaputt gegangen ist, woran man so sehr geglaubt hatte.

 

Mein Mann konnte mir die Erklärung nicht liefern. Ich stand also am 25.10.2015 vor einem Scherbenhaufen und weiß bis heute nicht wirklich warum. Weder eine Paartherapie, noch eine Familienberatung brachten Licht ins Dunkel. Die Fassade eines Menschen aufzubrechen, der tief in einer Lebenskrise steckt, ist unglaublich schwer und wenn dieser Mensch in seiner Persönlichkeit sowieso eher verschlossen ist, dann ist das so, als müsste man den Mount Everest besteigen.

 

Ich habe also begriffen, dass ich gar nichts, absolut überhaupt gar nichts tun kann. Er ist der Einzige, der in der Lage ist sich selbst zu helfen und das fängt damit an, dass man begreifen muss, dass der Ursprung des Problems bei einem selbst liegt….man muss es nicht nur begreifen, sondern auch fühlen……so sehr fühlen, dass es fast schon weh tut…..denn erst dann wacht man auf…..und kann etwas verändern.

 

Es ist unglaublich schmerzhaft, aber es ist auch ein Neuanfang…für mich. Ich liebe meinen Mann noch immer. Ich habe nach dem Ausschalter gesucht, kann ihn aber – noch – nicht finden. Trotzdem muss ich meinen eigenen Weg gehen. Die Wut ist verflogen. Ich habe verstanden was passiert ist und ich kann diese Tür hinter mir zu machen und nach vorne sehen. Das ist wichtig! Ich sehe in ihm kein Monster, was unser Leben zerstört hat….ich sehe einen Menschen, in einer Krise, in einer Krise, die man gern auch mal scherzhaft als „Midlife Crisis“ bezeichnet.

 

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Midlife-Cowboy!

 

Ich habe in den letzten 6 Monaten unfassbar viel gelesen. Darüber, wie ich mein Mann zurückgewinnen kann (wie in der Pubertät….war aber so) und darüber was eigentlich los ist….mit ihm….mit uns…und überhaupt. Es hat mich irgendwie beruhigt nach Erklärungen zu suchen und auch die Erfahrungen anderer Paare zu lesen. Man fühlt sich nicht mehr so alleine mit dem eigenen Schmerz.

 

Mitten rein in diese Krise, platzte eine Buch-Rezension, die passender nicht sein könnte. Ich habe lange überlegt, ob ich das tun soll, denn das würde bedeuten die Tür aufzumachen…zu meiner eigenen Welt. Wenn ich allerdings bedenke, wie sehr es mir geholfen hat, auch über andere „Welten“ zu lesen, dann hoffe ich, dass auch ich Betroffenen etwas mit auf diesen schwierigen Weg geben kann.

 

Es ist ein witziges Buch. Ja!….Midlife-Cowboy von Chris Geletneky ist ein witziger Roman und mein Buchtipp für Euch. Chris Geletneky beschäftigt sich sehr unterhaltsam mit der Midlife Crisis. Ich musste ab der ersten Seite sehr oft lachen und habe mich, meinen Mann und uns wiedergefunden. An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass selbst mein Mann dieses Buch gelesen und für sehr gut befunden hat und er fasst eigentlich nichts an, was irgendwie über 10 Seiten geht….er ist einfach keine Leseratte (und das ist auch ok so). Chris Geletneky ist der neue Tommy Jaud und wer Bastian Pastewka gern zuhört, ist hier allerbestens aufgehoben.

 

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Worum es geht? Um den gnadenlosen Absturz eines harmlosen Familienvaters….ähnlich wie bei Breaking Bad, nur dass es hier nicht um Drogen geht.

 

Ein kurzer Blick auf den Inhalt…und mehr möchte ich auch nicht verraten, denn lesen müsst Ihr schon selbst und bestellen könnt Ihr das Buch z.B. hier:

 

Zitat: Ein denkwürdiger Moment auf seinem Rasentraktor macht Tillmann klar, dass er in einer ausgewachsenen Midlife-Crisis steckt. Ja, er hat eine fantastische Frau und großartige Kinder, aber wann genau sind seine ambitionierten Jugendträume bloß zu diesem Spießerleben mit Fertighaus und Gartenteich mutiert?
Tillmann beschließt, sein altes Draufgänger-Ich aus dem sozialen Tiefschlaf zu holen und noch mal so richtig die Sau rauszulassen. Prompt schlittert er in eine Affäre, die ausgerechnet an seinem zehnten Hochzeitstag auffliegt und eine Lawine von Katastrophen lostritt, deren Höhepunkt ihn zum meist gehassten Menschen des Planeten macht. So hatte er sich sein neues Leben irgendwie nicht vorgestellt! Langsam dämmert ihm: Es wird Zeit für einen neuen Masterplan … 

 

Im Übrigen könnt Ihr parallel zur Bucherscheinung auch an einem tollen Gewinnspiel vom Bastei Lübbe Verlag teilnehmen…..es gibt Buchpakete….und für alle Männer….gibt es einen Weber Grill…lohnt sich also!

 

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Mein persönliches Fazit:

 

Ich habe es schon Eingangs geschrieben….man kann eine Krise die Oberhand gewinnen lassen oder man geht gestärkt aus ihr hervor. Das geht mal schnell und manchmal dauert es eben seine Zeit.

 

Eine Midlife Crisis ist nichts, was man sich wünscht oder wirklich steuern kann. Sie kommt, erwischt einen und dann muss man damit umgehen. Rückblickend kann ich das, einigermaßen, rational betrachten, auch wenn es mich nicht vor Verletzungen und Schmerz schützt. Es gibt noch viele Tage, an denen ich weinen muss und an denen ich trauere…..um den Verlust eines geliebten Menschen, aber es wird besser, viel besser.

 

Wenn man in dieser Krise steckt, ist es augenscheinlich erstmal einfacher sich in eine Affäre zu stürzen, einen Sportwagen zu kaufen oder sich Botox spritzen zu lassen. Das Ursprungsproblem wird dadurch aber nicht gelöst. Es ist ein kurzer Kick….mit Sicherheit ein schöner Kick….das steht völlig außer Frage. Nur irgendwann holt sie einen ein…..die Realität und dann sieht man, was man zurückgelassen und zerstört hat. Das ist eine Erfahrung, die sicher jeder von uns schon machen musste. Auch ich habe schon „Dinge“ zerstört…..

 

Ich kann auch nicht wirklich eine Lebensweisheit aus dieser Situation für mich ziehen. Der Tag der Besinnung ist bisher ausgeblieben….Der Tag an dem er mir sagt „So eine Kacke…ich war die letzten Monate völlig neben der Spur, aber wenn ich irgendwas nicht will….dann Dich und unser Leben verlieren“. Prinzipiell würde ich die Uhr gern zurückdrehen und den Zeitpunkt erwischen, wo sich alles zu verändern begann. Denn ich mochte mein Leben….gemeinsam mit meinem Mann.

 

In diesem Sinne, Eure Schnimpeline

 

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24 Kommentare

  1. 10. März 2016 / 10:30

    Das war und wird weiterhin eine schwierige Zeit für dich sein. Ich ziehe den Hut vor dir, dass du dich so langsam traust darüber offen zu reden. Aber dein Herz ist für deinen Blog geöffnet, und das finde ich furchtbar wichtig und ich lese auch immer sehr gerne bei dir. Ich wünsch dir das Beste vom Besten und weiß gar nicht, wie ich mich ausdrücken soll. Deine Gefühle offen zu legen ist sicher nicht einfach. Vielen Dank für die Worte, die du mit uns teilst.

    lg nancy

    • 10. März 2016 / 14:33

      Vielen lieben Dank Nancy. Ich freu mich auf die Zukunft….das wird sicher sehr spannend. LG Andrea

  2. Anikgjen
    10. März 2016 / 10:49

    Wenn ich könnte würde ich dir eine Zeitkapsel schicken!!!!
    Aber nicht zurück sondern um nach vorne zu gehen!
    Wege trennen sich ich habe das hinter mir…..konnte es nicht glauben! Habe laut Musik gehört konnte auch nicht atmen vor lauter „Rotz“
    Heute weiß ich dass der Satz es kommt nix besseres nach ….nicht stimmt!!!!
    Meine zweite Ehe fühlt sich besser an ?

    • 10. März 2016 / 14:32

      Liebe Anika…in diese Zeitkapsel steige ich gern ein. Danke für Deine lieben Worte. LG Andrea

  3. 10. März 2016 / 13:57

    Ich finde es sehr mutig von dir, über so ein persönliches Thema zu schreiben. Das fällt ja für gewöhnlich in die „darüber spricht man nicht“-Kategorie. Aber es geht vielen Frauen so, und darum ist es gut, dass eine darüber schreibt, denn das hilft vielen. Aus eigener Erfahrung in der Vergangeneheit kann ich nur sagen: Wenn jemand innerlich abgeschlossen hat mit der Beziehung, dann wird das nichts mehr, egal wie sehr man sich anstrengt. Mir hilft bei schwierigen Situationen immer ein Gedanke: rückwirkend kann man nichts ändern. Darum macht es keinen Sinn, sich wegen der Vergangenheit innerlich zu zerfleischen oder ewig zu grübeln. Was hilft, ist der Blick nach vorn. Und den wagst du gerade, und das ist großartig! Ich wünsche Dir eine wundervolle Zukunft! Mit oder ohne Mann – du hast die nötige innere Stärke!

    Liebste Grüße,
    Valérie

    • 10. März 2016 / 14:32

      Ja das seh ich auch so…rückwirkend kann ich nichts ändern, auch wenn ich eine Weile daran geglaubt habe. Es war ein großer Schritt das Thema genauso zu schreiben…..und irgendwie fühl ich mich trotzdem gut damit. So eine Situation hinterlässt erstmal unglaublich viel Leid. Jetzt wird es einfach nur Zeit, dass ich die Tür auch räumlich hinter mir zumachen kann….! Bis nächste Woche in Hamburg, ich freu mich schon!

  4. 10. März 2016 / 19:06

    Es tut mir wirklich Leid für dich… nein, eigentlich für euch, denn es war sicher nicht sein Plan, dass es so endet und deinen Sohn darf man auch nicht vergessen. Mein Mann hatte vor Jahren auch so eine Art Midlife Crisis, die sich allerdings ganz anders (nicht mit einer anderen Frau oder Junggesellenverhalten), aber nicht weniger problematisch äußerte. Ich habe es damals erst mit Vernunft und Gesprächen versucht, musste aber auch erkennen, dass man nichts tun kann, wenn der andere nicht will oder kann. Nachdem ich mich dann auf mich selber konzentriert und meine eigenen Wege gegangen bin, erkannte er zum Glück, dass ich ihm doch wichtig bin. Hätte auch anders ausgehen können… in einer Zeit, in der die Lebenserwartung stetig steigt, ist das „bis das der Tod euch scheidet“ oftmals eben nicht mehr einzuhalten. Ich erlebe dich seit einer Weile hier im Blog als starke, lebenslustige, weltoffenene und intelligente Frau, die schon manche Probleme gemeistert hat. Von daher bin ich mir sicher, dass du dieses Tal des Kummers durchschreiten und am Ende gestärkt heraus kommen wirst – bis dahin wünsche ich dir alle Kraft, die du für dich und deinen Kleinen brauchst. Was das Buch betrifft: wenn ich „Jaud“ höre, hat es schon verloren 😉 Ist nicht meins.
    Liebe Grüße
    Kerstin

    • 11. März 2016 / 17:20

      Liebe Kerstin, danke für Deine lieben Worte. Faktisch fehlt mir nur noch die räumliche Trennung zu meinem Glück und dann kann ich problemlos neu starten. Ja…die Jaud Bücher sind auch nicht meins und ich bin auch grundsätzlich kein Fan von Komödien…dies hier hat allerdings gerade sehr gut gepasst. Viele liebe Grüße, Andrea

    • Nicola
      22. November 2020 / 14:02

      Hallo Kerstin, ich stecke gerade auch in einer solchen Situation, also Krise aber ohne Affäre, dafür Auszug von heute auf morgen und ein Gefühl wie in der Studentenzeit. Mich würde interessieren, wie lange es gedauert hat, bis Dein Mann zur Besinnung kam. Magst Du mir das sagen? Danke und liebe Grüße Nicola

  5. 10. März 2016 / 22:37

    Hallo liebe Schnimpeline!
    Ich bin gerade zum ersten Mal auf deinem Blog gelandet und sofort bei diesem Artikel hängen geblieben. Schon ein schwieriges Thema. Und Ratschläge geben ist ja auch immer einfach. Aber ich denke manchmal ist es besser, jemanden gehen zu lassen als alleine zu kämpfen… In diesem Sinne wünsche ich dir für deinen weiteren Weg alles Liebe, viel Kraft und Lebensfreude! Deine Franzi

    • 11. März 2016 / 17:16

      Liebe Franzi, danke für die lieben Worte und ich freu mich sehr, dass Dir mein Blog gefällt. Viele liebe Grüße, Andrea

  6. 13. März 2016 / 11:14

    Liebe Andrea,
    danke für den offenen und gefühlvollen Text.
    Ich glaube du hast so viel Energie und Positives in dir, dass du auch diese mehr als harte Situation meistern wirst. Denk an all die Hobbies die du hast, dein ganzes Umfeld, etc. eigentlich ist da gar keine Zeit einem Mann hinterherzuweinen der dich- im Moment auf jeden Fall – nicht verdient hat.
    Ich drücke dir die Daumen und bleib stark! 🙂

    Liebe Grüße
    Sylvia

    • 16. März 2016 / 7:06

      Liebe Sylvia, vielen lieben Dank….ich habe aufgehört zu weinen…..das macht einfach gar keinen Sinn mehr. LG Andrea

  7. Lillywood
    27. Oktober 2016 / 11:21

    Hallo,
    ich bin gerade auf deinen Text gestossen und du sprichst mir aus der Seele. Mein Mann ging genau so. Im Februar diesen Jahres zog er plötzlich aus. Noch 2 Wochen vorher hielt er meine Hand. Ich verstehe das auch alles nicht und versuche trotzdem nach vorne zu blicken. Wir haben 2 Kinder. Aber seinerseits ist die komplette Verantwortung weg. Er kann halt nicht anders. Ein Weg zurück fühlt sich für ihn falsch an. Er hat eine Freundin, schon länger…
    Mir fehlen die Worte aber ich kenne diesen Menschen einfach nicht. Das ist für mich die einzige Möglichkeit das alles zu ertragen. Das ist nicht mein Mann!
    Ich will mir nicht unsere letzten 15 Jahre kaputt machen, aber er tut es. Trotzdem denke ich deinen lezten Satz jeden Tag 🙂
    Ich hoffe positiv in die Zukunft blicken zu können, so anstregend es auch alles gerade ist.
    Vielleicht hole ich mir mal das Buch!
    Danke das du deine Erfahrungen teilst.

  8. Yvonne
    17. Oktober 2018 / 15:14

    Hallo ,

    Auch ich bin gerade auf deinen Text gestoßen. Es ist ja Mittler Zeit bei dir vergangenen. Wie gehts dir heute ? Glaubst du immer noch an ihn an euch ? Bereit er es? Du hast eigentlich auch genau meine Situation beschrieben, in der ich mich zur Zeit befinde. Es ist alles wie ein Alptraum und jch möchte nur wach werden. Man möchte ihn wach schütteln. Er verlässt alles (Kinder, Haus, Familie, Freunde ) für seine Arbeitskollegin… für diese Entscheidung hat er 9monate gebraucht. Da ich ihn dan rausgeschmissen habe… leider würde ich ihn immer noch zurück nehmen. Da ich denke, sie hat ihn bzw. Irgendetwas hat ihn manipuliert. Er war nicht er selbst… es tut weh und freut mich doch zu hören, das man nicht alleine kn der Situation ist. Obwohl ich auf der Straße immer nur glückliche Familien sehe…

    Lg Yvonne

  9. Stephanie
    19. November 2018 / 21:45

    Hallo,

    mein Mann steckt seit 20 Monaten in dieser Krise…Ich lass Deine Worte und konnte nicht aufhören zu weinen. Denn genauso fühle ich mich… Ich hasse ihn. Ich liebe ihn. Er kommt immer wieder zurück, doch er verlässt uns, mich und unsere zwei Kinder (3 u. 5 Jahre alt), immer wieder für seine 29 jährige Kollegin. Wir sind Anfang 40.
    Er sagt er liebt mich. Will uns nicht verlieren. Doch er weiss nicht, was er tun soll. Ich habe alles gegeben, probiert… Doch nun habe ich die Tür konsequent geschlossen. Es bricht mir das Herz. Doch genau wie Du, habe ich begriffen, ich kann nichts tun. Wir sind seit 17 Jahren zusammen. Seit 8 Jahren verheiratet. Mir fehlt meine Hälfte. Doch ich habe keine Chance gegen diese Frau und all das was er früher „gehasst“ hat, gehört jetzt zu seinem Leben. Lügen, Unzuverlässigkeit, kein Respekt vor mir… Ich bin immer wieder fassungslos… Deswegen muss ich für mich und meine Kinder nun endlich unseren eigenen Weg finden. Doch der Schmerz ist so gross… Der Verlust so unbegreiflich… Und die Gedanken, ich würde sie so gern abstellen… LG Stephanie

    • 21. November 2018 / 6:46

      Liebe Stephanie, danke für Deinen Kommentar. Ich wünsche Dir viel Kraft für all das was kommt. Das Einzige was hilft….tu etwas für Dich. Sorge dafür das es Dir gut geht. Der Rest kommt von selbst. Ich drück Dich. LG Andrea

  10. Ma Re
    13. April 2019 / 22:35

    Auch bei mir, bzw. meinem Ex hat die MLC im Oktober 2015 zugeschlagen, nach 20 Jahren Ehe und 23 Jahren Beziehung. Jeder nen sicheren Job, zwei tolle Mädels die ihren Weg machen und und zu anständigen Meschen heran gewachsen sind, Haus gebaut, 2x im Jahr Urlaub, nie groß gestritten, alles quasi perfekt und der Herr ist unzufrieden… und ich wußte nie warum, hab mich verbogen um im alles recht zu machen, noch mehr gearbeitet, Job, Nebenjob, Kinder, Tiere, Haus, alles gemanaget, und immer war es ihm zu wenig. Er hat ein Jahr nebenbei eine Affäre mit einer älteren Frau (nein, hier nicht mal ne junge), die selbst fremd gegangen ist, ihr Mann hat sich umgebracht deswegen. Ich hab ihn raus geworfen und er hat warm gewechselt. Seit Oktober 2018, nach fast drei Jahren Rosenkrieg geschieden, inzwischen frag ich nicht mehr nach dem „warum“. Die letzten male als ich ihn gesehen habe wirkte er nicht glücklicher wie vor der Trennung, obwohl er das natürlich vorgibt. Ich habe so viele neue Menschen kennen gelernt, bin viel unterwegs und das Leben ist stressfreier, die Eheberaterin meinte auch noch „ihr Mann ist nicht konfliktfähig, er läuft davon“…soll er weiter laufen… Er hat verdeckte narzisstische Züge, nur er und dann kommt lang nichts. Ich war diejenige die zu viel hingenommen hat, einer ist halt immer der Depp. Die seelischen Schmerzen werden langsam weniger, verstehen kann ich es nicht. Zufrieden wird er nie sein, ich hab alles, er im Grunde nichts, Familie weg, Haus weg, dafür jede Menge Schulden. Ich genieße mein Leben mehr und mehr als Single. Es ist mir immer noch ein Rätsel wie ein Mann der mal treu, verantwortungsbewusst, ehrlich usw. war seine Familie für eine älter Frau (gut, sie hat Geld…) in die Tonne treten kann. Ich wünsche allen die ähnliches erlebt haben, ein gutes neues, zufriedenes Leben!

    • Jeannine
      5. Juli 2019 / 10:18

      Du sprichst mir aus der Seele! Es tut gut, dass man mit all diesem Erlebten nicht alleine ist….

  11. Nicola
    22. November 2020 / 13:58

    Liebe Andrea, ich bin durch Zufall auf diesen Blog gestoßen – ich stecke gerade in der gleichen Situation wie Du damals Wie geht es Dir heute? Ist Dein Mann zurückgekommen? Ganz liebe Grüße Nicola

    • Andrea
      Autor
      23. November 2020 / 12:24

      Ja mehrfach – aber ich wollte nicht mehr – mir geht es heute sehr gut mit all den Entscheidungen. Viele liebe Grüße, Andrea

      • Nicola
        23. November 2020 / 15:26

        Darf ich auch noch fragen, wie lange das „Tal der Tränen“ gedauert hat bei Dir? Danke und liebe Grüße Nicola

  12. Sabrina
    5. August 2021 / 17:40

    Liebe Andrea,

    ich bin auch über diesen tollen Beitrag gestolpert, nachdem ich mich dann doch mal mit dem Gedanken der MLC befasst habe. Mein Mann ist Ende Dezember 2020 nach 21 Jahren Beziehung, 10 Jahren Ehe, einem Haus und 2 Kindern, ausgezogen. Ohne Kampf ist er einfach gegangen. 6 Monate später fuhr er mir mit seiner neuen Kollegin entgegen…er wollte eigentlich mit seinem Kumpel an die Küste, so sagte er es.
    Plötzlich ergab alles einen Sinn. Warum er nicht kämpfen wollte, warum er auszog und sich nie wieder nach mir erkundigte, warum er plötzlich lauter fröhliche Selfies im Status hatte, usw.! Mich hat alles so verletzt, ich habe nicht verstanden, warum er in einer Krise unser ganzes Leben weg wirft und dann war es klar, als ich ihn mit der Neuen sah. Er ist 46, sie 32…sie hat keine Kinder und er tut und lässt was er will.
    Sein Herz hüpft und meins zerspringt immer wieder in 1000 Teile. Er hat mir genommen, was mir das Wichtigste im Leben war…eine heile und intakte Familie, die ich meinen Kindern bieten wollte, weil ich es selbst nicht kannte. Er hat mich aus seinem Leben gestrichen. Er redet kein einziges Wort mit mir…unsere Anwälte kommunizieren. Ich bin so maßlos enttäuscht, so verletzt und ich fühle mich gedemütigt…von einem Mann, der 21 Jahre mein Leben und meine Familie war.
    Am Anfang dachte ich, wie hat das jemals jemand überlebt…heute, 7 Monate später weiß ich, dass man es überlebt, aber es ist schwer. Ich habe richtig gute Zeiten, aber es gibt auch Phasen, da bringt mich jeder kleinste Gedanke zum weinen…da schleicht er sich nachts in meine Träume oder ich denke den ganzen Tag an ihn…ich weiß nicht, ob ich ihn noch liebe…ich bin zerrisschen zwischen Wut und unendlich viel Traurigkeit…
    Ich wünsche allen, die das durch machen müssen, ganz viel Kraft und viel Glück für die Zukunft!!
    Liebe Grüße, Sabrina

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