Sexflaute in der Partnerschaft!

Podcast für Frauen - 25 Stunden Champagner - Sexflaute in der Partnerschaft

Ich glaube vor gut 10 Jahren hätte ich darüber noch nicht so offen sprechen können. Aber warum eigentlich? Die Werbeindustrie gibt uns doch das Gefühl der Dauersexualisierung. Macht man den Fernseher an, könnte man glauben, dass wir alle und jederzeit wie die Irren übereinander herfallen.

Sexflauten sind ja mindestens genauso beschissen, wie zu viele Kilos auf den Hüften. Sexflauten sind nur nicht ganz so offensichtlich.

In meiner Sturm- und Drangphase hätte ich mir nie vorstellen können, das Sex mal eine untergeordnete Rolle spielen könnte. Ich bin im Osten aufgewachsen und den Ossis sagt man ja gern eine gewisse Freizügigkeit nach und ja…vielleicht ist das so. Erstaunlicherweise hatte ich noch nie Sex mit den „neuen Bundesländern“…mir fehlt da also wirklich der Vergleich und Frauen sind (noch) nicht durch mein Bett gewandert.

Vielleicht könnte jetzt der Eindruck entstehen, es ginge hier um Sexflauten aufgrund eines längeren Singledaseins oder so etwas in der Art, aber weit gefehlt. Es geht um Sexflauten in bestehenden Partnerschaften und ich kenne kaum Frauen, die das nicht kennen. Meist genannte Gründe:

 

  • Müdigkeit
  • zu wenig Zärtlichkeit

 

Klingt alles völlig banal, sind aber riesengroße Themen zwischen Partnern. Männer bauen über Sex Druck ab…im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube jedoch, es ist gibt kaum Frauen, die ihre Sexualität so beschreiben würden….

Über Sexflauten spricht man nicht, bzw. man hat sie nicht. Das ist irgendwie peinlich. Sex gehört doch zu einer funktionierenden Partnerschaft dazu oder etwa nicht?

Wieviel Sex und wie oft ist eigentlich richtig? Wie oft sollte man fröhlich übereinander herfallen damit es in die Statistik passt?

Das sind doch tatsächlich die falschen Fragen….denn Sex sollte sich einfach nur gut anfühlen und großen Spaß machen….beiden Partnern. Die Frequenz spielt dabei keine Rolle und natürlich verändert sich die Häufigkeit im Laufe der Jahre. Anfangs kommt man gar nicht aus dem Bett und kann zu jederzeit und überall und irgendwann ziehen Alltag, Kinder und auch manchmal die absolute Lustlosigkeit ein.

Wer übrigens lieber hört, anstatt zu lesen, sollte in die aktuelle Podcast Folge von 25 Stunden Champagner reinhören. Sabine und ich haben vor kurzem ausführlich über dieses Thema gesprochen und darüber diskutiert, ob wir Sexflauten kennen und wenn ja, wie wir damit umgehen. Wir freuen uns sehr, wenn Ihr wieder reinhört.

 

 

Was aber, wenn oft Monate ohne Sexualität in der Partnerschaft stattfinden?

Sexflaute in der Partnerschaft….

 

Dann fängt es schlicht an schwierig zu werden. Sex hat etwas sehr Befreiendes und vor allem in langen Partnerschaften bedeutet er sehr viel Nähe und Vertrauen. Kennt Ihr das? Man liegt hinterher im Bett, lächelt…und jegliche Form von Berührungsangst ist verschwunden?! Auch, wenn ich es als Frau nicht zwingend so beschreiben würde….Sex nimmt tatsächlich manchmal Druck raus. Vermutlich schlafen deswegen auch so viele Paare nach einem Streit miteinander. Manchmal ist eben auch das eine Art der Kommunikation.

Ich glaube, dass sich die Sexualität zwischen Mann und Frau in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten nicht wirklich verändert hat. Die Probleme bleiben immer die gleichen. Wir werden lediglich visuell mit Nacktheit und Sextoys im Nachmittagsfernsehen zugeschüttet, aber das heißt noch lange nicht, dass Sex auch gut ist und permanent stattfindet. Vielmehr baut das Druck auf, wie etwas zu sein hat….ähnlich wie bei Diäten. Man ist nur gut, wenn man so oder eben so aussieht und das schafft eben ein verzerrtes Weltbild.

Wenn man mitten in einer Sexflaute steckt und auch ich habe damit schon meine Bekanntschaft gemacht….dann hilft – aus meiner Sicht – nur eins:

 

Einfach machen!

 

Ja, dieses Thema verfolgt mich und somit auch Euch. Aber es ist tatsächlich so einfach. Denn irgendwann fängt es an zu einer Kopfsache zu werden und ab da wird es immer problematischer. Das bedeutet aber eben auch über den eigenen Schatten springen zu müssen und Ängste über Board zu werfen. Nicht nachdenken, sondern den Partner an der Hose packen und los gehts. Es ist, wie Fahrrad fahren…man verlernt es nicht….ganz im Gegenteil.

Wir Frauen sollten noch viel offensiver werden und den Männern (hin und wieder) klar machen, wo der Hase lang läuft…sie erobern. Sex hat einfach auch manchmal etwas mit Mut zu tun, denn nirgends ist man verletzlicher, als wenn man sich in kompletter Nacktheit seinem Partner offenbart und auch hingibt. Es ist ein großer Moment von absoluter Vertrautheit und diese Großartigkeit sollte man miteinander hüten, wie einen riesengroßen Schatz.

 

Ja, Sex ist nicht alles, aber er ist ganz viel!

 

Vielleicht hilft es ja auch etwas für sich selbst zu tun. In die Stadt zu gehen, schöne Wäsche und einen schönen Duft kaufen. Eine tolle Creme für den Körper. Sich selbst etwas verführen, bevor man „jemanden“ verführt. Auch das kann oft hilfreich sein. Frauen funktionieren ja nicht ganz so auf Knopfdruck, wie Männer….

Für mich war Sexualität noch nie so normal und natürlich wie heute. Mit 41 kann ich auf ein bewegtes Leben im Bett zurückblicken (ich hoffe das bleibt in der Zukunft auch so) und mit jedem Jahr wurde es besser und schöner. Irgendwann geht es nicht mehr darum nur gut auszusehen oder in richtiger Pose zu liegen. Irgendwann geht es tatsächlich nur noch um die gemeinsame Lust und da spielen Speckröllchen und verschmierte Wimperntusche absolut keine Rolle. Ich muss mir und meinem Partner nichts mehr beweisen…sondern kann einfach nur genießen oder genießen lassen.

Also Mädels….es ist Wochenende. Ich meine….überlegt doch mal….Ihr könnt jetzt ne Runde shoppen gehen und wenn ihr ne sexy Unterwäsche einpackt, dann kräht auch kein Hahn nach der Einkaufstüte mit 3 Paar Schuhen. Zuhause sperrt ihr die Kinder in den Keller und beauftragt Lieferheld mit der Nahrungsversorgung, dreht die Heizung auf 5 (in Leipzig ist es gerade etwas kühl) und dann lasst Ihr einfach mal die Sau raus.

Bei mir….also bei mir….ist vor kurzem mein Bett zusammengekracht (und das lag nicht an den zu vielen Kilos)….

Also….habt Spaß!

 

Eure Andrea

 

3 Kommentare

  1. 12. Mai 2018 / 11:11

    eigentlich sagen wir alle, dass wir offene und aufgeschlossene menschen sind. und selbstverständlich gilt das nicht für das thema sex. das widerspricht sich total. so wie bei der treue, alle sagen, sie seien treu, schaut man sich aber seitensprungstatistiken an, dann stehen die im krassen widerspruch.
    und was mich noch beschäftigt: wie ist das mit deinem bett passiert?

  2. 14. Mai 2018 / 9:39

    Interessantes Thema, in meiner Ehe gab es letztendlich vor der Trennung/Scheidung keinen Sex mehr… ich würde im Nachgang sagen, es war eine Art Bestrafung wegen Unzufriedenheit seinerseits….. und ich habe nichts dagegen getan, ich denke, das würde mir heutzutage nicht mehr passieren, weil ich viel offener damit umgehen kann und seitdem Kinderplanung und sowas keine Rolle mehr spielen liebt man sich auch körperlich einfach intensiver.
    Liebe GRüße jacky

  3. Ani
    20. Mai 2018 / 10:44

    Sehr offener sympathischer Beitrag.
    Bleibt weiter so realitätsnah und offen.
    Ich glaube es hilft zu wissen, das es anderen auch so geht.
    Bin 18 Jahre verheiratet, und wer sagt es ist und bleibt gleich in der Partnerschaft spricht die Wahrheit einfach nicht aus.
    Bin auch wie du der Meinung der Sex ist so gut wie nie ?

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